Leverkusen Erzbischof Woelki feiert Marienschul-Jubiläum

Besuch aus Köln gab es beim 150-jährigen Jubiläum der Marienschule in Opladen. Erzbischof Rainer Maria Woelki kam am Donnerstagabend zum großen gemeinsamen Abendgottesdienst spontan vorbei. "Wir hatten ihn eigentlich für unseren Gottesdienst am 7. Juli im Kölner Dom eingeladen. Da er diesen Termin nicht wahrnehmen konnte, hat er sich spontan für den heutigen Tag entschieden", erzählte der stellvertretende Schulleiter Werner Voß, der voller Vorfreude in der Cafeteria der Schule mit Schulleiter Dr. Dieter Miedza und einer Auswahl von Lehrern, Schülern und Eltern auf den Kardinal wartete.

Für die meisten Personen vor Ort war es das erste Treffen mit Woelki, und so wurden ihm zahlreiche Fragen gestellt. Die Schülersprecher Theresa und Madita wollten unter anderem wissen, was es mit dem Projekt "Neue Nachbarn" auf sich hat, dass er ins Leben rief. "Die Aktion neue Nachbarn ist eine ganz praktische Geschichte", erklärte Woelki, "wir wollen die Willkommenskultur für Flüchtlinge im Erzbistum Köln fördern, die Bedarfe von Flüchtlingen stärker in das Bewusstsein rücken sowie alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Akteure und Initiativen vernetzen."

Bereits während seiner Amtszeit als Erzbischof von Berlin machte er sich Flüchtlinge zum Thema, schließlich waren seine Eltern ostpreußische Heimatvertriebene. Dr. Ulrich Rasbach vom Lehrerrat fragte, wann bei Woelki sich der Wunsch nach einer theologischen Laufbahn entwickelte. "Zunächst wollte ich Kapitän oder Lokführer werden", erzählte Woelki, "doch dann habe ich im dritten Schuljahr gemerkt, dass ich gerne Priester werden würde." Nach dem Abitur am Hölderlin-Gymnasium in Köln-Mühlheim ging er zum Bund, um seinen Wehrdienst zu leisten. "Ich war für Munster ausgewählt worden und dachte zunächst, man meinte Münster. Das hätte mir gut in den Kram gepasst, weil es nicht so weit weg von Köln war und ich dort Bekannte hatte. Doch von Munster hatte ich noch nie gehört. Als ich dann vor Ort ankam, an der ostdeutschen Grenze, wurde mir bewusst, dass Sex, Drugs und Rock'n'Roll nichts für mich ist. Dort wurden sehr viel Alkohol und sonstige Dinge zu sich genommen. Das wollte ich nicht, und so fing ich kurz darauf an, Theologie zu studieren."

Auf die Frage, ob er denn seine Predigten selbst schreibe, antwortete er mit einem kurzen "Ja", ehe es weiter zum Abendgottesdienst ging. Hier warteten 1200 Schüler mit Lehrern und Eltern. Einige Projektgruppen stellten ihre Ergebnisse vor. Christian Zons baute zum Beispiel mit seinen Schülern virtuell im Computerspiel Minecraft die Schule nach. Elisabeth Hoffschmidt-Ammann gestaltete mit rund 40 Schülern 15 Stühle für 150 Jahre Schule um. Die Projektgruppe um Frau Menck begeisterte während der Messe mit einem Schattenspiel und Lichtertanz. Für Kardinal Woelki war der Besuch eine Selbstverständlichkeit: "Die Marienschule ist eine Schule des Erzbistums Köln. Bei solch einem feierlichen Anlass wollte ich sehr gerne dabei sein."

(hawk)
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