Eva Lux (SPD)

Leverkusen · Ich bin noch nicht fertig hier", antwortet Eva Lux auf die Frage, warum sie es nochmal wissen will im Wahlkampf um den Posten, den sie seit 2010 innehat: Landtagsabgeordnete für Leverkusen. Die Stadt sei noch nicht aus dem Stärkungspakt raus. In das Förderprogramm des Landes für "Städte, die am Tropf hängen", habe sie Leverkusen hineingebracht und wolle der Stadt, die ab 2021 raus sein will aus der Finanzmisere, auch wieder hinaushelfen. Finanzen, das sei ihr Thema. Natürlich, die A1 sei wichtig. "Aber da dürfen wir als Land das planen, was der Bund vorgibt. Und selbst das bald nicht mehr. Der Bund hat beschlossen, dass auch die Planung demnächst zentral geschehen soll." Das Hauptanliegen der 58-Jährigen "liegt beim Geld für Leverkusen. Bei Förderprogrammen für Wiesdorf, Manfort, Opladen". Bei den Geldern für die Handlungskonzepte und anderen Stadtteilförderung sei noch nicht alles in trockenen Tüchern. Weil um die Stadt in den nächsten Jahren viele Baustellen entstehen, "werden die kommunalen Straßen stark belastet". Da sei es gut, dass sie im Landtag im Haushalts- und Finanzausschuss sitze.

Bildung liegt der Mutter dreier erwachsener Kinder, am Herzen. "Ich bin kein Fan von viel hilft viel. Ich will, dass etwas Vernünftiges rauskommt." Dennoch wehrt sie sich dagegen, dass Lehrer abgebaut werden, weil es weniger Kinder gibt. Das sei unsinnig, denn mit gleichem Personal bei weniger Kindern sei differenzierterer Unterricht möglich. Mehr Personal brauche es bei der Polizei. "Die Beamten werden nicht jünger, werden aber mit Mehraufgaben belastet wie etwa bei Demos, Fußballspielen. Vor 20 Jahren musste nicht so ein Aufwand betrieben werden." Apropos Aufwand: Die gebürtige Düsseldorferin, die seit Jahrzehnten in Leverkusen lebt, macht "einen Wahlkampf, der zu mir passt. So, wie die Leute mich kennen. Kein Firlefanz, das wäre unglaubwürdig."

Heißt: Lux macht Wadenwahlkampf - auf der Straße, in den Häusern, bei Vereinen. Die 58-Jährige wirkt gelassen. Eine Ruhe, die sie sich bei Spaziergängen mit ihrem Enkelkind holt. Oder beim Lesen. Krimis. Derzeit Jo Nesbøs "Schneemann". Entspannt hat sich die Situation um Lux' weitere Aufgabe: den Skandal um die Leverkusener Lebenshilfe, deren Vorsitzende sie ist. Zur Erinnerung: Eine junge Frau soll in einer Leverkusener Einrichtung schikaniert worden sein. "Wir haben aber direkt agiert, nicht reagiert, Maßnahmen erarbeitet, damit soetwas nicht mehr vorkommt, die Aufarbeitung läuft. Das ist ein langwieriger Prozess." Dass manch' Ding Weile haben will, kennt Lux. Aus der Politik.

Ludmilla Hauser

Eva Lux ist 58 Jahre alt +++ geboren in Düsseldorf +++ gelernte Bürokauffrau +++ SPD-Mitglied seit 1993 +++ Mutter dreier erwachsener Kinder +++ Ratsmitglied +++ 1. Bürgermeisterin

(RP)
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