Leverkusen-Opladen Fälschungen: Briefe von Toten zur Gütergleisverlegung

Opladen · Das Projekt Bahnstadt Leverkusen-Opladen wird von einem Skandal überschattet: Unbekannte haben die Namen und Adressen von gerade Verstorbenen benutzt, um Einwendungen gegen die Verlegung der Güterzugstrecke im Bereich Bahnhof Leverkusen-Opladen einzureichen.

Chronik: So entwickelt sich die Neue Bahnstadt Opladen
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Foto: Bahnstadt opladen

Dies bestätigte ein Sprecher der zuständigen Bezirksregierung Köln. Insgesamt gingen zehn solcher Schreiben (Einwendungen) ein. Sechs Briefe waren sogar unterschrieben.

Die Fälschungen fielen durch Proteste von schockierten Angehörigen bei der Bezirksregierung Köln auf. Unbekannte hatten offenbar Todesanzeigen genutzt, um an die Adressdaten zu kommen. Die Kölner Aufsichtsbehörde diskutiert noch, ob Strafanzeige wegen Urkundenfälschung erstattet werden soll. Da es aber keine Hinweise auf den oder die Absender gebe, sei ein Ermittlungserfolg wohl sehr fraglich. Zur Verlegung der Güterzugstrecke in Opladen fand am Mittwoch im Leverkusener Ratssaal der Erörterungstermin mit den privaten Einwendern und den Vertretern betroffener Firmen und Behörden statt.

Ein kleiner Teil von Politikern und Bürgern kritisiert die Lärmbelastung durch die Güterzüge, deren Intensität und Länge zunehmen werde. Die Erörterungsversammlung bietet im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens die Möglichkeit, Kritik und Wünsche direkt mit den Planern der Deutschen Bahn zu besprechen und zu präzisieren. Die Bezirksregierung Köln beurteilt als unabhängige Anhörungsbehörde die Forderungen der Einwender. Diese Versammlung war nichtöffentlich.

(RP)
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