Leverkusen Fahrrad-Abgabe wird wegen Diebstahl abgesagt

Leverkusen · Nach dem Diebstahl von 18 Fahrrädern aus einer Werkstatt in Edelrath gibt das Integrationswerk das Lager auf. Es werden aber weiterhin Räder für Flüchtlinge instandgesetzt - an einem geheimen Ort.

 Repariert mit den anderen Helfern vom Integrationswerk alte Fahrräder und gibt sie an Hilfsbedürftige ab: Heinz-Dieter Nelles.

Repariert mit den anderen Helfern vom Integrationswerk alte Fahrräder und gibt sie an Hilfsbedürftige ab: Heinz-Dieter Nelles.

Foto: Uwe Miserius

18 gestohlene Fahrräder, davon fünf Kinderräder. So lautet die traurige Bilanz, die das Integrationswerk Leverkusen nach einem Einbruch am Wochenende in seine Werkstatt in Edelrath zieht. "Wir hatten vorher bereits Sorgen, da unser Lager in Edelrath recht abgelegen ist", gibt Heinz-Dieter Nelles, Organisator im Integrationswerk, zu. "Mittlerweile befinden sich unsere Räder an einem anderen Ort, den wir nicht preisgeben wollen. Das Risiko ist zu groß."

Die gestohlenen Fahrräder waren vor allem für Flüchtlinge bestimmt. Das Integrationswerk ruft seit einiger Zeit zur Spende von fahrbaren Untersätzen auf, die dann aufbereitet und Flüchtlingen zur Verfügung gestellt werden. Gesammelt wird alles, was Räder hat und über keinen Motor verfügt. Zustand? Egal.

Wer ein repariertes Rad haben möchte, muss sich im Wiesdorfer "Biker Treff" (Breidenbachstraße 1) ein nummeriertes Ticket abholen. Dies soll verhindern, dass sich Leute mehr als ein Fahrrad sichern. Zudem verhindert eine Perforierung in der Karte das Kopieren. Sobald sich jemand ein Rad ausgesucht hat, kann er damit zur Kasse gehen. Die Kosten betragen fünf bis zehn Euro. Die nächste Abgabe findet am Samstag, 30. Juli, statt. Eine weitere Abgabe am 13. August, speziell von Kinderrädern, wurde abgesagt - wegen des Diebstahls.

Glück im Unglück bei der Tat in Edelrath: Am Freitag wurden alle Fahrräder abgeholt, die für eine soziale Einrichtung in Burscheid repariert worden waren. Nun wird in der Halle nichts mehr gelagert - außer Rädern, die nicht mehr repariert werden und auf ihre Ausschlachtung warten. "Jedes Rad, das wir bekommen, hilft", garantiert Nelles. "Und die Leverkusener sind dahingehend super. Sie spenden immer weiter."

Allerdings werden gespendete Räder nicht fraglos angenommen. "Wir sprechen uns mit der Polizei ab, damit wir keine gestohlenen Räder annehmen", sagt Nelles. "Wir haben schon ein paar Treffer gelandet. Ein Kinderrad war in Rostock als gestohlen gemeldet worden."

(BQ)
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