Leverkusen Fahrraddiebe lieben Bahnhof Opladen

Leverkusen · Am Bahnhof Opladen werden Jahr für Jahr mehr Fahrräder gestohlen. Das bestätigt die Polizei. Besonders im Winter haben Langfinger dort leichtes Spiel. Wer genau hinsieht, der erkennt, dass viele Räder schlecht gesichert sind.

 Diese Sicherung nutzt rein gar nichts: Räder, die zwar abgeschlossen, aber nirgends angekettet sind, verladen professionelle Diebe mit Kleintransportern binnen Sekunden.

Diese Sicherung nutzt rein gar nichts: Räder, die zwar abgeschlossen, aber nirgends angekettet sind, verladen professionelle Diebe mit Kleintransportern binnen Sekunden.

Foto: uwe miserius

Zahlen nennt die Polizei nicht, zumindest aber bestätigt sie das, was Vera Rottes, die Geschäftsführerin der Bahnstadt Opladen, in der vergangenen Woche zum Thema machte. "Die Fallzahlen von Fahrraddiebstählen am Bahnhof Opladen sind in den vergangenen drei Jahren stark angestiegen", sagte Dirk Weber, Sprecher der Polizei Köln, unserer Redaktion. Konkrete Zahlen aber nennt die Polizei mit Verweis auf die bald erscheinende Kriminalstatistik für das vergangene Jahr nicht. Fest steht dennoch: Der Stellplatz am Bahnhof Opladen ist zu einem beliebten Platz für Fahrraddiebe geworden.

Leverkusen: Fahrraddiebe lieben Bahnhof Opladen
Foto: US

Diese Einschätzung teilt auch Irmgard Schenk. "Auch hier im Büro waren schon einige betroffen. Wenn man den Stellplatz selber nutzt, dann kriegt man auch so einiges mit", sagt die Sprecherin der Bahnstadt Opladen. Sie nutze die Abstellfläche für Räder genauso wie im Übrigen auch Vera Rottes - und beiden sei bereits das Fahrrad gestohlen worden.

Leverkusen: Fahrraddiebe lieben Bahnhof Opladen
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Besonders in der dunklen Jahreszeit haben Fahrraddiebe auf dem Bahnhofsgelände leichtes Spiel. Wirklich viel ist dort, wo die Fahrräder stehen, nicht los. Außerdem ist der Bereich durch die Rampenkonstruktion an der neuen Bahnhofsbrücke schlecht einsehbar. Mehr noch: Für Diebe bietet die Brücke stellenweise sogar Sichtschutz. Besonders leicht machen es aber diejenigen den Gaunern, die beim Sicherheitstraining zu Schultagen ganz offenbar nicht richtig aufgepasst haben. Eine Handvoll Räder sind am Montagmorgen zwar abgeschlossen, aber nirgends angekettet. Professionelle Diebe, die mit Kleintransportern auf Streifzug durch das Stadtgebiet gehen, haben am Bahnhof Opladen leichtes Spiel. Sie schmeißen die Räder ganz einfach auf die Ladefläche. Ob der Reifen blockiert ist, interessiert diese Gauner nicht das Geringste.

"Täter widmen sich insbesondere gerne solchen Räder, die nicht erkennbar gesichert sind", bestätigt Polizeisprecherin Dorothe Goebel. "Das erleichtert das Wegtragen eines Fahrrads ungemein." Nach eigenen Angaben geht die Polizei eher davon aus, dass für die meisten Diebstähle Einzeltäter verantwortlich sind, die vor allem dann leichtes Spiel haben, wenn Fahrräder mit minderwertigen Schlössern gesichert sind. Nach Polizeiangaben sind Zahlen bei den Fahrraddiebstählen im gesamten Gebiet Köln/Leverkusen gestiegen.

Die Geschäftsführung der neuen Bahnstadt möchte gegen die Langfinger in ihrem Bereich vorgehen. In der kommenden Woche sollen zwei neue, hell leuchtende Lampen angebracht werden, die den Bürgern mehr Sicherheit geben und es Dieben schwieriger machen, unbemerkt zu bleiben.

Übrigens: Auch die Zahl der Autodiebstähle am Bahnhof Opladen ist von 2014 auf 2015 gestiegen. Die Polizei registrierte 20 Prozent mehr Fälle. Absolute Zahlen waren auch auf Nachfrage nicht zu erhalten.

(RP)
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