Leverkusen Fan-Schals für den guten Zweck

Leverkusen · Der Bayer-04-Fan Marius Eversmann sammelt Fußball-Schals für eine mehr als drei Kilometer lange Fanartikel-Kette. Die soll Aufmerksamkeit auf die Erbkrankheit eines englischen Jungen lenken.

 "Zubehör" für die Fanartikel-Kette: Marius Eversmann bringt Schals und Trikots am Freitag nach Manchester, auf dass die Kette noch länger wird und dazu beiträgt, auf die Alfie Lunds Krankheit aufmerksam zu machen.

"Zubehör" für die Fanartikel-Kette: Marius Eversmann bringt Schals und Trikots am Freitag nach Manchester, auf dass die Kette noch länger wird und dazu beiträgt, auf die Alfie Lunds Krankheit aufmerksam zu machen.

Foto: Uwe Miserius

Am Freitag fliegt Marius Eversmann (34) nach Manchester. Im Gepäck wird er Schals, Trikots und T-Shirts haben - alles Fußball-Fanartikel. "Die sollen Teil einer bereits über drei Kilometer langen Kette aus Fanartikeln werden", sagt Eversmann. Doch warum den Aufwand? Es geht um Aufmerksamkeit und darum, wie König Fußball Menschen verbindet.

Alfie Lund ist sechs Jahre, wohnt in der Nähe von Manchester und leidet unter der Erbkrankheit MECP2 - die schwächt das Immunsystem und hemmt die neurologische Entwicklung. Noch ist MECP2 wenig erforscht und nicht heilbar. Deswegen versucht Alfies Familie Aufmerksamkeit zu erzeugen. "Ich bin in einer Facebookgruppe auf die Aktion gestoßen", berichtet Eversmann. Alfies Vater, Mark Lund, postete darin die Aktion mit der Fanartikelkette. "Es geht darum, alles, was man zusammenknoten kann, zu einer großen Kette zu verbinden", erläutert Eversmann. Da habe er sich gedacht: "Fans müssen zusammenhalten. Gerade wenn es um etwas Größeres geht als Fußball." Eversmann, der seit 20 Jahren Dauerkarteninhaber bei Bayer 04 ist, schickte ein Shirt und einen Fanschal. "Die Reaktion von den Lunds war großartig, die haben sich richtig gefreut."

Anfang Dezember sollte es bei einem Ligaspiel von Manchester City zu einem Treffen kommen - doch das fiel aus. "Wir hatten über Facebook Kontakt gehalten, aber zu der Zeit ging es Alfie schlechter." Sozialpädagoge Eversmann setzte einen Prozess in Gang: Über die Fanbetreuung gelangte die Aktion ins Stadionmagazin der Werkself, ein Trikot mit den Unterschriften der Mannschaft wurde organisiert. Eversmann verbreitete sein Anliegen außerdem in Bayer 04-Facebookgruppen. Mit Erfolg: 13 Schals, drei Trikots und ein Fan-Shirt sind zusammengekommen. Freitag bringt Eversmann die zu den Lunds. In der Halbzeit des Zweitligaspiels Blackburn - Ipswich wird ein Teil der Kette ausgestellt, dann werden auch Eversmanns Utensilien dazukommen. Aus Dankbarkeit über sein Engagement laden ihn die Lunds zu sich nach Hause ein.

Eversmann, der als Groundhopper schon über 800 Stadien in mehr als 45 Ländern besuchte, ist über die positive Resonanz erfreut. "Ich war bei Chicago Fire in den USA, die haben auch gesagt: ,Komm, dafür kriegste was'."

Medienresonanz und eine Steigerung der Bekanntheit - mehr erhoffen sich die Lunds und Eversmann nicht von der Aktion. Ein Weltrekord könnte drin sein, aber auch das ist irgendwie Nebensache. "Ich mach's halt gern", sagt Eversmann. Schuld ist der Fußball. "Fans müssen doch zusammenhalten."

(jim)
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