Leverkusen Fantasievoller Materialreichtum in der Christuskirche "vernetzt"

Leverkusen · Ihre Bilder sind vollgepackt, manche geradezu überfrachtet mit verschiedenen Dingen. Obwohl Heidrun Pfalzgraf abstrahiert malt, sind die einzelnen Teile und Strukturen durchaus zu erkennen oder frei zu interpretieren. "Vernetzungen" ist die Ausstellung überschrieben, die sie zusammen mit dem Bildhauer Rüdiger Höding in der Wiesdorfer Christuskirche aufgebaut hat und die morgen eröffnet wird.

 "Vernetzungen" ist der Titel der Ausstellung von Heidrun Pfalzgraf und Rüdiger Höding in der Christuskirche.

"Vernetzungen" ist der Titel der Ausstellung von Heidrun Pfalzgraf und Rüdiger Höding in der Christuskirche.

Foto: UM

Einige ihrer Mischtechniken, für die sie die gegrauten Farben der klassischen Moderne bevorzugt, zeigen die Umrisse eines großen Kopfes, in dem es wild durcheinandergeht. Da überschneiden sich Linien und Formen von modernen Kommunikationsgeräten und anderen Gegenständen, die mit Kabeln und Schnüren verknotet oder umschlungen sind. Hier sind eindeutig zu viele Reize aus der Umgebung angekommen, als dass ein menschliches Gehirn sie sie ordnen, werten oder ablegen könnte.

"Vernetzungen" gibt es auch bei den Skulpturen von Rüdiger Höding, die deutlich leichter erscheinen als die wuchtigen und mit starken Strichen durchzogenen zweidimensionalen Arbeiten an den Wänden. Es sind durchweg fragile Bauwerke, die er aus unterschiedlichen Materialien zusammenfügt und die an Segelschiffe oder Fluggeräte erinnern. Leicht emporgereckt sind sie auf ihren Stelen fixiert und vermitteln so den Eindruck, der Betrachter müsse nur hineinpusten, damit sie sich in die Luft erheben beziehungsweise elegant auf einer Welle davon gleiten. Aus dem fantasievoll genutzten Materialreichtum entstand etwas Schwebendes, Leichtes. Oft mit Netzstoffen versehen, in denen Blätter gesammelt sind oder sich kleine Drahtmännchen festkrallen wie Matrosen in der Takelage eines Seglers.

Rüdiger Höding arbeitet als Bildhauer auch in ganz anderer Weise und formt strenge, statische Figuren, außerdem ist er Grafiker. Doch für diese von der Leverkusener Künstlerin Birgit Sewekow vermittelte Ausstellung hat man sich bewusst auf jene Arbeiten beschränkt, die so perfekt mit den Bildern von Heidrun Pfalzgraf korrespondieren. Die Malerin ist von Hause aus Chemielaborantin, hat aber diverse Seminare an Hochschulen und Akademien besucht. Unter anderem bei Höding, mit dem sie inzwischen schon mehrere gemeinsame Präsentationen hatte.

Die Ausstellung "Vernetzungen" wird morgen, 17. Januar, in der Christuskirche, Dönhoffstraße 2, eröffnet und ist dort bis zum 13. März zu sehen. Pfarrer Detlev Prößdorf gestaltet den Gottesdienst um 10 Uhr. Birgit Sewekow gibt anschließend eine Einführung in die Kunstausstellung. Für Musik ist Organist Michael Kristahn zuständig. Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag 15 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 15 Uhr.

(mkl)
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