Leverkusen Faszinierende Artistik zu Jazzmusik

Leverkusen · Die rund 150 Zuschauer im Erholungshaus kamen bei "Circus Scotch & Soda" zeitweise gar nicht mehr aus dem Staunen heraus.

 Die Darbietungen im Erholungshaus wirkten leicht und fesselnd zugleich.

Die Darbietungen im Erholungshaus wirkten leicht und fesselnd zugleich.

Foto: Uwe Miserius

Auf der großen Bühne im Bayer-Erholungshaus ging es am vergangenen Wochenende teilweise ganz hoch hinaus. Die Musiker und Akrobaten des "Circus Scotch & Soda" sorgten für viel Erstaunen, große Augen, eine Menge Raunen und Begeisterung bei Jung und Alt im Publikum.

"Scotch & Soda" vereint Jazzmusik des Australiers Lucian McGuiness mit atemberaubenden, artistischen Einlagen. Die Athleten der "Company 2" vermengten pure menschliche Kraft mit geschmeidigen Bewegungen und der Musik der "Uncanny Carneval Band."

In einem etwas chaotisch wirkenden Bühnenbild, das aus umherstehenden Kisten, Krimskrams und einem alten, rot-weißen Zirkuszelt bestand, feierten die Darsteller ihre ganz eigene Party - und nahmen die Zuschauer mit auf die Feier. Zwar hatten sich die Musiker der Band schick gemacht. Die altertümlichen, leicht verblichenen weißen Hemden und braunen Hosen der Artisten wirkten hingegen wie die Kleidung von Landstreichern. Gegensätze, die sich anzogen - "Scotch & Soda" eben.

Und so wirkte es, als musiziere ganz spontan eine Bande lebensfroher Herumtreiber miteinander, deren Leben zwar sehr einfach, zugleich aber auch besonders leicht erschien. Das machte die Menschen auf der Bühne nahbar und sympathisch. Durch sie trafen zeitweise zwei Musik- und Tanzstile aufeinander: Jazz auf Breakdance. Eigentlich aus zwei völlig unterschiedlichen Strömungen entstanden, fanden sie an diesem Abend zusammen.

Dabei passten die auf insgesamt mindestens zwölf Instrumenten gespielten Melodien perfekt auf die dargebotene Kunst der Artisten. Zumeist sehr schnell und rhythmisch packend, schlug die Band hier und da auch andere Töne an.

So erinnerten die tiefen Melodien und Töne einer Bassklarinette den Zuhörer häufig an das Schlängeln einer Schlange in den Bäumen. Während sich Kate Muntz an einem von der Decke herabgelassenen Vertikalseil wandt, fand das dumpfe Instrument seinen Einsatz. Der Tanz der Akrobatin schien sowohl kraftvoll und anstrengend als auch geschmeidig und federleicht.

Es sollte einer dieser Momente sein, in denen die rund 150 Zuschauer im Erholungshaus aus dem Staunen gar nicht mehr herauskamen. Daher verstummte der während der Vorstellung immer wieder aufbrandende Applaus nur selten.

(brü)
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