28. Opladener Bierbörse Festbilanz bis Sonntag: friedlich, fröhlich, feucht

Leverkusen · Bei der 28. Opladener Bierbörse kamen trotz Regenschauer jede Menge Besucher - und die waren fast überall auf dem Fesplatz gut drauf.

Bierbörse in Opladen 2014 mit Jukebox Heroes
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Bierbörse in Opladen 2014: Der Samstag mit Jukebox Heroes

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Die "größte Bierbörse der Welt" ist erneut zum Anziehungsmagnet für tausende Menschen geworden. Aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland strömten am Wochenende Zigtausende auf die Opladener Wupperwiese, um dort die ganz besondere Atmosphäre, mehr als 1000 Biersorten aus 75 Ländern und ein ausgesuchtes Musikprogramm zu genießen.

"Die Mutter aller Bierbörsen ist immer wieder gut, sie hat ganz besonderes Flair", urteilte Ralf Zutz, Präsident der Kölner Stammtischgesellschaft "Nie gehässig", der am Samstagnachmittag mit weiteren Mitgliedern von Kölns ältester Teilnehmergruppe der Schull- un Veedelszöch das siebte Bier der fünften Sorte genoss.

Konzert und gute Stimmung bei der Bierbörse 2014
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Konzert und gute Stimmung bei der Bierbörse 2014

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Das "Upladhiner", das unter anderem Vertreter vom Komitee Opladener Karneval (KOK) sowie Alt- und Neustadtfunken ausschenkten, war noch nicht dabei. Zum dritten Mal zapften die Karnevalisten auf der 28. Opladener Bierbörse. Der Umsatzerlös war für die beiden großen Leverkusener Karnevalszüge bestimmt. Im Gegensatz zu Freitagabend lief es Samstag am Karnevalisten-Bierstand gut.

Eine Sängerschar aus dem Allgäu war der Meinung, die Bierpreise seien zu hoch. Doch das perfekte Biergartenwetter am Samstag ließ die Kassen ordentlich klingeln. Sehr zur Freude von Veranstalter Werner Nolden, der das Fest am Freitag mit Bürgermeisterin Eva Lux auf der Zeltbühne eröffnet hatte.

Trotz Regen ließ sich niemand die gute Stimmung verderben. Auch nicht gestern , obwohl Nolden nach dem Dauerregen für heute schon eine "Schlammparty" befürchten muss. Trotz der sicherheitstechnischen Abnahme am Freitag hatte Nolden für Samstag erneut Vertreter von Polizei und Feuerwehr zur gemeinsamen Begehung mit Überprüfung des Sicherheitskonzeptes eingeladen. "Wir wollen zeigen, dass selbst unter Volllast alles einwandfrei funktioniert", begründete der Opladener und ergänzte: "Sechs Augen sehen mehr als zwei."

Schließlich unterschreibe er alleine das rund 70 Seiten umfassende Sicherheitskonzept, damit die gesamte Veranstaltung ordnungsgemäß ablaufen könne. Das beinhalte den Schnitt der Kastanienbäume an der Allee ebenso wie die Entsorgung des getrockneten Rasenschnitts, um Bränden vorzubeugen. Notausgänge müssten ausreichend vorhanden und beleuchtet, für Rettungsfahrzeuge müsse genügend Platz sein. Zudem seien ständig 30 Sanitäter des DRK vor Ort und einsatzbereit.

"Bislang hatten wir nur einen angeschlagenen Knöchel und mehrere Mückenstiche zu behandeln", sagte Einsatzleiterin Sabine Grunwald am Samstag. Im Notfalle werde Nolden einen Krisenstab in seinem benachbarten Büro einrichten. Er war völlig entspannt, als er sagte: "Wer die Kölner Lichter veranstaltet, den kann nichts erschüttern."

Schon gar nicht die Tatsache, dass 20 von 22 aufgestellten Hinweisschildern auf "Wildpinkler" gleich am ersten Abend gestohlen wurde. Die beiden letzten konnte er gerade noch in Sicherheit bringen. Nolden dazu: "Wir haben uns bemüht, um die Leute auf das Problem aufmerksam zu machen. Vielleicht haben die Schilder etwas Wirkung gezeigt." Die Aktion sei dennoch ein Erfolg gewesen. Allerdings weniger wegen der Schilder, sondern wegen des ungemähten Wiesenabschnittes. Denn viele Männer erleichterten sich nicht mehr in die Wupper, sondern in die Uferzone.

Trotz Regens war der Freitagabend übrigens gar nicht so schlecht besucht. Auf der Kastanienallee entwickelte sich das übliche Gedränge, das Veranstaltungsmusikzelt war voll. Nur die ungeschützten Bereiche der Biergärten blieben weitgehend leer. "Mir haben aber die Leute leid getan, weil sie so nass wurden", kommentierte Nolden. Viele Besucher hatten übrigens das Wetter falsch eingeschätzt und kamen auf leichten Schläppchen und ohne Schirm auf die teils leicht aufgeweichte Schusterinselwiese.

Für die Polizei war die Bierbörse bis gestern abend eine der friedlichsten aller Zeiten. In der Zeit von Freitag bis gestern gab es gerade einmal fünf Körperverletzungsdelikte, bei denen die Beamten einschreiten mussten. Zweimal wurde wegen Sachbeschädigung ermittelt, und fünf Platzverweise wurden ausgesprochen. Allein für Samstagabend bezifferte Werner Nolden die Besucherzahl auf etwa 60 000. "Das zeigt, wie friedlich es war", berichtete ein Vertreter der Polizeileitstelle auf Anfrage.

In nicht ganz so guter Erinnerung dürfte allerdings ein Radfahrer die Bierbörse behalten. Er war laut Polizei dermaßen betrunken unterwegs, dass die Beamten ihn noch in unmittelbarer Nähe des Festgeländes aus dem Verkehr ziehen mussten.

(gkf)
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