Leverkusen Festung BayArena

Leverkusen · Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund herrscht in Leverkusen höchste Alarmbereitschaft. Am Samstag kommt der Tabellenführer Bayern in die ausverkaufte BayArena.

 Das Polizeiaufgebot könnte am Samstag rund um die BayArena groß sein. (Archivbild)

Das Polizeiaufgebot könnte am Samstag rund um die BayArena groß sein. (Archivbild)

Foto: Miserius, Uwe

Im Polizeipräsidium Köln dürften die Dienstpläne neu geschrieben werden. Denn es gibt nicht nur eine bereits länger angekündigte Großdemo in der Kölner Innenstadt. Deutschlandweit blicken Sicherheitskräfte am kommenden Wochenende auf die Fußballstadien, insbesondere auf die ausverkaufte BayArena, wo am Samstag vor Ostern um 18.30 Uhr Tabellenführer Bayern München erwartet wird. Waren bereits nach den Terror-Anschlägen von Paris, die während des Fußball-Länderspiels Deutschland - Frankreich erfolgten, die Sicherheitskonzepte für Stadien europaweit überarbeitet worden, so dürfte sich die Lage nach dem Dortmunder Anschlag weiter verschärfen. Erstmals war ein Mannschaftsbus eines Profiteams konkretes Ziel eines Sprengstoffanschlags.

Leverkusen: Festung BayArena
Foto: Uwe Miserius

Im Kölner Präsidium herrschte gestern noch angespanntes Abwarten vor. "Wir stehen in ständigem Austausch mit BKA, LKA und Generalbundesanwaltschaft", sagte Polizeisprecher André Faßbender. "Wir müssen abwarten, was die Ermittlungen ergeben, und werden dann die Sicherheitsvorkehrungen der Lage anpassen."

War die BayArena selbst auch bisher schon gut gesichert, so dürften sich die Bewacher nun auch vermehrt um Spielerhotels und Anfahrtswege kümmern. Beide Mannschaften werden am Samstag voraussichtlich von ihren jeweiligen Hotels die Arena anfahren. "Ein Fußballspiel ist kein Staatsbesuch, doch werden wir selbstverständlich genau prüfen, wie wir die Mannschaften schützen können", sagt Polizeisprecher Faßbender. Und er fügt hinzu: "Selbstverständlich geht es an dem Tag nicht nur um die Mannschaften, sondern um Sicherheit für alle." Über konkrete Sicherheitsvorkehrungen schweigt sich der Sprecher aus taktischen Gründen aus, doch dürfte klar sein, dass die ohnehin gut gesicherte Festung BayArena weiter verstärkt wird.

"Sensibilisiert" seien auch Mannschaft und Vereinsführung durch den Dortmunder Anschlag. So heißt es in einer offiziellen Mitteilung auf der Homepage von Bayer 04. Für gestern 15 Uhr war ein nicht öffentliches Training angesetzt.

Anschlag auf BVB-Bus: Situation im Stadion nach der Spielabsage
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Foto: dpa, vge

"Die Spieler haben die Bilder aus Dortmund gesehen, und so ist das natürlich ein Gesprächsthema", sagt Bayer-04-Pressesprecher Christian Schönhals. Die Vereinsführung, insbesondere auch der Sicherheitsbeauftragte, stünden im engen Kontakt zur Polizei. Seit den Anschlägen von Paris gebe es auch in Leverkusen bereits deutlich erhöhte Sicherheitsstandards. Strenge Einlasskontrollen gehören ebenso dazu wie Videoaugen an strategisch wichtigen Punkten.

(bu)
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