Leverkusen Feuerwehr Leverkusen rät - bei Rauchmeldern auf Qualität achten

Leverkusen · Zum Jahresanfang sind die Frühwarnsysteme auch in Wohnungen Pflicht. Die Feuerwehr auch in Leverkusen ist überzeugt von der Wirksamkeit.

Ab sofort gilt in ganz NRW die Rauchmelder-Pflicht. Eigentümer sollten ihre Häuser und Wohnungen mit den lebensrettenden Piepern ausgestattet haben. Wer dies nicht tut, begeht eine Ordnungswidrigkeit und setzt im Ernstfall sogar sein Leben aufs Spiel. Mieter müssen in einigen Fällen für die Wartung der Geräte aufkommen.

Ein Rauchmelder schützt nicht vor einem Brand, kann aber Leben retten, sagt Jörg Gansäuer, stellvertretender Leiter der Leverkusener Feuerwehr: "In der Vergangenheit hatten wir Fälle, bei denen ein installierter Rauchmelder in der Wohnung Schlimmeres hätte verhindern können." Deutschlandweit ereignen sich pro Jahr rund 22.000 Brände. "2015 waren es in Leverkusen 236 Brände, die meisten in privaten Haushalten, häufig nachts. Und im Schlaf riechen wir Menschen einfach nichts", sagt Gansäuer. Opfer eines Brandes sterben nicht wegen des Feuers selbst, sondern schon vorher - wegen des Rauches. Somit sei der Rauchmelder eher ein Personen- als ein Brandschutz, was die Feuerwehr aber sehr begrüßt. "Für uns ändert sich nichts an der Vorgehensweise bei einem Einsatz, allerdings werden wir mit mehr Fehlalarmierungen rechnen müssen."

Besonders schwierig sei es in Fällen, bei denen die Hauseigentümer oder Mieter selbst nicht im Haus sind, aber der Alarm losgeht. "Dann müssen wir vor Ort entscheiden, ob wir die Haustür aufbrechen und uns Zutritt verschaffen oder nicht."

Fehlalarmierungen, sagt der stellvertretende Feuerwehrleiter, nehme er mit seinen Kollegen gerne in Kauf. "Lieber mehrmals ausrücken, denn wenn durch den Rauchmelder ein Leben gerettet werden konnte, hat es sich für uns schon gelohnt."

Um die Zahl der Fehlalarmierungen zu minimieren rät der Fachmann zur ordentlichen Wartung. "Eine gewisse Qualität sollten die Melder auch haben." Dabei sei weniger der Preis ausschlaggebend, gute Rauchmelder gibt es bereits ab 20 Euro. "Wichtig ist, dass die Melder einen Prüf- und Gütesiegel haben."

Das bestätigt auch Bernhard Pilch, Leiter der Verbraucherzentrale in Leverkusen: "Der Preis hängt häufig mit den verwendeten Batterien zusammen. Melder mit Lithiumbatterien sind im Vergleich zu denen mit Alkali-Mangan-Batterien häufig teurer, halten dafür aber mindestens zehn Jahre." Bei ihm in der Verbraucherzentrale hätten sich in den vergangenen Monaten verstärkt Kunden zu mietrechtlichen Fragen gemeldet. "Für die Installation der Rauchmelder selbst ist der Eigentümer verantwortlich, eine Wartung der Geräte kann dieser, im Fall, dass er keine externe Firma damit beauftragt, aber auf seinen Mieter umlegen", erklärt Pilch.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort