Leverkusen Feuerwehr: Rauchmelder sind ab 2017 Pflicht

Leverkusen · Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland über 230.000 Wohnungsbrände. Dabei kommen im Durchschnitt etwa 400 Menschen ums Leben und bis zu 10.000 Brandopfer erleiden zum Teil schwerste Verletzungen, die häufig dauerhafte Beeinträchtigungen der körperlichen Gesundheit oder der Lebensqualität zur Folge haben, teilt die Feuerwehr Leverkusen mit.

Leverkusen: Feuerwehr: Rauchmelder sind ab 2017 Pflicht
Foto: Matzerath (Archiv)

Sie rät daher allen, die noch keine Rauchmelder in ihren Wohnungen haben, schnellstens nachzurüsten. "Rauchwarnmelder sind nach der Bauordnung Nordrhein-Westfalen Pflicht für Neubauten", sagt Thomas Leuchgens von der Leverkusener Feuerwehr. Für Altbauten ende die Nachrüstpflicht am 31. Dezember dieses Jahres. "Bis dahin müssen auch Altbauten mit Rauchmeldern ausgestattet sein." Die Bauordnung (Paragraph 49, Absatz 7) lege die Räume fest, in denen auf jeden Fall ein Rauchmelder installiert sein solle: nämlich Flure und Schlafzimmer.

"Wir führen keine Statistik über Einsätze durch Rauchmelder", sagt Leuchgens. "Aber sie sind insbesondere in der Nachtzeit sehr wichtig, wenn der Mensch schläft." Denn im Schlaf habe man keine Chance, einen Brand zu riechen oder zu hören. "Ein Rauchmelder alarmiert schon bei relativ kleinem Feuer. Da wird man auch im Schlaf durch die Pieperei alarmiert und kann sich und Mitbewohner noch rechtzeitig in Sicherheit bringen."

Schadhafte elektrische Leitungen und die unsachgemäße Verwendung von Elektrogeräten sind laut Feuerwehr die häufigsten Auslöser von Wohnungsbränden. "Diese von Laien oft unterbewerteten Brandgefahren werden meist zu einem späteren Zeitpunkt bemerkt", teilt die Leverkusener Wehr mit. Bei Kabelbränden von schlecht isolierten Elektrogeräten oder bei der Überlastung von Steckdosen durch Mehrfachstecker entstünden gefährliche Schwelbrände, die häufig gar nicht oder erst sehr spät entdeckt würden. "Oft findet man den Wäschetrockner und die Waschmaschine über einen Mehrfachstecker angeschlossen. Eine potenzielle Gefahr im Haushalt besteht aufgrund der Betriebswärme nicht nur bei Bügeleisen, Fritteusen, Toaster, Fernsehgeräten und Computerbildschirmen, sondern auch bei Wäschetrocknern, Stromnetzteilen, Batterieladegeräten und Heißwasserbereitern", erklärt die Feuerwehr. Selbst kleine Halogenstrahler könnten Wohnungsbrände auslösen, wenn sie nicht geschützt oder unsachgemäß eingebaut seien.

Die Preise für die Geräte liegen zwischen ein drei und über 30 Euro. Für geprüfte Sicherheit sollte man allerdings um die 20 Euro investieren, empfehlen Experten, und zwar nur in Geräte, die eine CE-Kennzeichnung und die DIN-Angabe "EN 14604" tragen. Rauchmelder und Batterien sollten mindestens zehn Jahre halten.

Video rp-online.de/leverkusen

(sug)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort