Leverkusen Fliegerbombe wurde erst nach Abriss entdeckt

Leverkusen · Bei den Brückenabbrucharbeiten an der Zufahrt zu Recycling Bender hatten die Bauarbeiter wohl großes Glück.

 Nachbarschaftstreffen: Einige evakuierte Anwohner warteten in der Feuerwache Opladen die Entschärfung ab.

Nachbarschaftstreffen: Einige evakuierte Anwohner warteten in der Feuerwache Opladen die Entschärfung ab.

Foto: RED

Stundenlang zertrümmerten am Wochenende die Bauarbeiter mit schweren Baggermeißeln die Bahnbrücke neben der Fixheider Straße. Unten an den Gleisen der Güterzugstrecke stand eine dritte Baumaschine, mit dem ein Bauarbeiter Fundamente von Mastanlagen zerkleinerte. Samstagnachmittag ging es los, die Nacht durch und sonntags weiter. Die ganze Zeit schlummerte nur ein paar Meter von den Stemmarbeiten entfernt eine 250 Kilo schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg im Erdreich. Erst als die Arbeiter weitere Baggerarbeiten am Gleisbett durchführten, stießen sie Sonntagabend auf das gefährliche Weltkriegsrelikt, berichtete die Feuerwehr später.

 Kurz nach 1 Uhr wurde die entschärfte Fünf-Zentner-Bombe aus der Baugrube gehoben.

Kurz nach 1 Uhr wurde die entschärfte Fünf-Zentner-Bombe aus der Baugrube gehoben.

Foto: Hoffmann

Damit erfüllte sich unter anderem die vor wenigen Wochen gemachte Aussage von Experten des Kampfmittelräumdienstes: "Wir werden auf dem Gelände noch mehr Bomben finden." Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bahnhofs- und Bahn-Werkstättengebiet massiv bombardiert. Das Areal zwischen Personen- und Güterzugstrecken wird derzeit für die Verlegung der Gütergleise neben die Personenzugstrecke vorbereitet. Auch die Umgehungsstraße "Neue Bahnallee" ist geplant.

Die Feuerwehr wurde Sonntag gegen 20 Uhr durch die Bauarbeiter vom Fund der Bombe informiert. "Umgehend" alarmierte die Leitstelle weitere Kräfte der Feuerwehr, der Polizei, des Leverkusener Ordnungsamtes sowie des Kampfmittelräumdienstes. Auch der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG wurde zum Einsatzort beordert. Schnell war den Bombenexperten klar: Im Erdreich lag eine englische 250-Kilo-Fliegerbombe. Sie verfügt über einen mechanischen Heckzünder. "Aufgrund der Lage der Bombe entschied sich der Kampfmittelräumdienst für eine zeitnahe Entschärfung", berichtete die Feuerwehr weiter. Rund um die Fundstelle musste im Umkreis von 300 Metern alles geräumt werden. Da vorwiegend Firmengelände (wie VW Gottfried Schultz) betroffen waren, mussten nur rund 120 Personen ihre Wohnungen verlassen. Etwa 50 Personen warteten in der Feuerwache Opladen die Entschärfung ab. Freiwillige Feuerwehrleute aus Opladen und Lützenkirchen sorgten für den Transport. Das DRK Hitdorf lieferte Getränke.

Dann wurden Straßen und Personenzugstrecke sowie der Luftraum gesperrt. Um 1.20 Uhr war die Bombe entschärft.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort