Leverkusen Flüchtlinge: Umbau Hauptschule ist verschoben

Leverkusen · In den Herbstferien sollte die Hauptschule im Hederichsfeld während der Sanierung ihres Gebäudes an die Schule Görresstraße umziehen. Das ist verschoben, denn dort leben seit dem Wochenende Erstaufnahmeflüchtlinge.

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Falls die Hauptschule Im Hederichsfeld schon Kisten gepackt hat für den vorübergehenden Umzug der 375 Schüler und ihrer Lehrer in die Schule Görresstraße, dann müssen die wieder ausgepackt werden. Die Hederichsfeld-Schulgemeinschaft bleibt vorerst in Opladen, der Umzug, der für die Herbstferien vorgesehen war, ist verschoben. "Frühestens auf die Weihnachtsferien", sagte gestern Schuldezernent Marc Adomat auf Anfrage unserer Zeitung. Die Sanierung der Hauptschule ist aufgeschoben. "Wir haben die Aufträge an die Firmen in dieser Situation erstmal zurückgezogen. Es werden keine finanziellen Konsequenzen entstehen", berichtete Adomat.

Das leerstehende Schulgebäude Görresstraße ist am Wochenende zum Quartier für 300 Erstaufnahme-Flüchtlinge geworden, die Bezirksregierung hatte um Amtshilfe gebeten (wir berichteten). Die Turnhalle Görresstraße ist schon seit längerem mit Flüchtlingen belegt.

Leverkusen: Flüchtlinge: Umbau Hauptschule ist verschoben
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Das könnte auch zu Weihnachten noch so sein, wenn die jetzigen Erstaufnahmeflüchtlinge zwar vielleicht schon anderswohin verteilt wurden, aber neue nachgekommen sind. Deshalb, so merkte Adomat an, schaue die Stadt nach anderen Standortmöglichkeiten für die Hederichsschüler während der Sanierung. Dass weitere Erstaufnahmeflüchtlinge an anderen Schulen unterkommen, schließt der Dezernent aus: "Es gibt keine weiteren Schulgebäude ohne Schüler."

Auch sonst ist der Raum in der Stadt zur Unterbringung Asylsuchender endlich. "Es gibt vereinzelt Plätze in den neun Flüchtlingseinrichtungen", sagte Stadtsprecherin Julia Trick. Derzeit leben in Leverkusen 2800 Asylsuchende. "Dazu kommen 400 Erstaufnahmeflüchtlinge." Auf die Frage, wo die Stadt weitere Menschen unterbringen könnte, wenn Regierungspräsidentin Gisela Walsken eine erneute Anordnung zu Plätzen für hunderte Erstaufnahmeflüchtlinge schickte, wiederholt die Stadt ihre Antwort von voriger Woche: "Falls es so kommt, müssen wir neu nachdenken."

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Fakt ist - erstens: Eine Lösung, wie sie Leichlingen vorgeführt hat - Erstaufnahmeflüchtlinge in der alten Aldi-Filiale - prüft die Stadt nicht. Zwar gibt es auch in Leverkusen leere Märkte, in der Charlottenburger Straße etwa eine ehemalige Netto- und eine alte Schlecker-Filiale, aber, "solche Lösungen haben wir bisher nicht in Betracht gezogen".

Fakt ist - zweitens: Im Sozial- und im Bauausschuss wurde über die Unterbringung auf dem Gelände Freibad Auermühle und die Zentrale Unterbringungseinrichtung Solinger Straße gesprochen. Zur Auermühle hieß es von Dezernentin Andrea Deppe im Bauausschuss, die Inbetriebnahme sei für Anfang Dezember geplant. Die Solinger Straße sei in der abschließenden Prüfung, parallel liefen bereits Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern und der Bezirksregierung, berichtete Deppe weiter.

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Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn informierte gestern über die Einrichtung eines dezernatsübergreifenden "Lenkungsstabs Flüchtlinge" mit kurzen Entscheidungswegen zum 1. Oktober. Leitung: Finanzdezernent Frank Stein, Vertreter: Sozialdezernent Märtens.

(RP)
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