Leverkusen Frauenring kämpft für reine Luft

Leverkusen · Mit 500 bunten Luftballons, rund 70 Frauen, einigen Männern, mehreren Hunden und Polizeibegleitung marschierten sie los. Bei bestem Wanderwetter hatten sich am Sonntagvormittag mehr Menschen als erwartet zum "Klima-Walk" des Deutschen Frauenrings eingefunden. Fast alle kamen, wie gewünscht, in Weiß. "Als Zeichen für die Farbe der Reinheit", sagte Vorsitzende Roswitha Kneip und erläuterte mit Liesel Herkenrath, worum es ging.

 In weißen Oberteilen als Symbol für Reinheit trafen sich hauptsächlich Frauen, aber auch ein paar Männer zum "Klima-Walk" in Leverkusen.

In weißen Oberteilen als Symbol für Reinheit trafen sich hauptsächlich Frauen, aber auch ein paar Männer zum "Klima-Walk" in Leverkusen.

Foto: UM

Der Frauenring Leverkusen sorgt sich um die Gesundheit der Bürger im Hinblick auf steigende Umweltbelastungen. Die Menschen hätten festgestellt, dass ihr Leben beeinträchtigt werde durch Lärm, Feinstaub, Stickoxide, toxische Gefahren aus der Mülldeponie und drohenden Verkehrsinfarkt. Das schüre Ängste und das Gefühl, den Verantwortlichen von Politik und Wirtschaft ausgeliefert zu sein.

Sie seien keine Expertinnen für Verkehrsplanung, räumten sie ein. Den Belastungen seien jedoch auch sie ausgesetzt. Deshalb wolle man "das bestmögliche Ergebnis für Leverkusen erreichen", unterstrich Kneip. Aber nicht nur "meckern" werden die Aktiven des Frauenrings. Sie wollen als sachkundige Bürger bei der Erstellung des Verkehrskonzeptes mitwirken.

Gesucht seien Lösungen, die langfristig Gültigkeit haben. Dabei solle nicht nur in eine Richtung gedacht werden und nicht nur der Verkehr und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen, sondern der Mensch. Herkenrath: "Es kann nicht sein, dass wir bald nur noch mit Atemschutzmaske über die Straße gehen können." Natürlich seien Arbeitsplätze wichtig. "Aber tote Arbeitnehmer brauchen keine Arbeitsplätze", betonte sie unter Applaus. "Wenn man sich nicht wehrt, geschieht nichts", sagte Mitwanderin Anna Schmude.

Unterstützung kam von Kabarettist Wilfried Schmickler und Schauspielerin Johanna Gastdorf, deren Grußwort verlesen wurde: "Jeder noch so kleine ist ein guter Schritt, wenn er deutlich macht, was wichtig ist in einer Zeit, in der Gier und Egoismus verdrängen, was wirklich zählt: Gesundheit, Bildung und das Glück unserer Kinder und aller nachfolgenden Generationen, ein emphatisches Miteinander auf unserem jetzt noch zu rettenden Planeten Erde."

(kno)
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