Leverkusen Freiwillige packen Startsets für Flüchtlinge

Leverkusen · Als das Signal gegeben wird, kommt Hektik auf. Kartons und Plastikfolien werden aufgerissen, Bettdecken mit Schmetterlingsmuster, Laken und bunte Handtücher auf drei Holztische verteilt. Es wird geholfen an der Görresstraße. Freiwillig. Schnell muss jedes Zahnrad ins nächste greifen, schließlich können bald weitere Flüchtlinge in das nur wenige Meter entfernte ehemalige Schulgebäude einziehen.

Diese Menschen helfen Flüchtlingen
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Foto: Tinter, privat (6), Dackweile, Kaiser, evers, Miserius, Blazy (2), Strücken, Malz, Knappe

Später am Tag wird klar, dass sie erst tief in der Nacht am Heim gegenüber der BayArena ankommen werden - rund 45 Menschen sollen es sein. Das Bettzeug für die ersten Nächte in der Notunterkunft liegt bereit in Raum C 004, in dem sich die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft anmelden werden.

Dass sie nach Reisestrapazen und furchtbaren Erlebnissen zumindest mit frischen Laken und Handtüchern ausgestattet sind, ist auch den rund 30 Helfern zu verdanken, die sich spontan bereit erklärten, die Utensilien sortiert in blaue Säcke zu packen. "Elf Paletten mit Kartons wurden heute geliefert", sagt Ulrich Kämmerling. Vor rund zwei Wochen habe er sich mit anderen Unternehmern ausgetauscht, wie man Flüchtlingen gezielt helfen könne. Wenig später gründeten sie den Verein "Leverkusen hilft". "Wir als Unternehmer haben eine etwas andere Struktur als die Verwaltung. Wir sind es gewohnt, kurze Wege zu gehen", sagt der Inhaber der Eventagentur "artimage". Die Kommunikation gehe unkompliziert und schnell über Facebook. Bereits in der vergangenen Woche hätten er und rund 25 Helfer die gleiche Aktion an der Görresstraße gestartet.

Über das soziale Netzwerk hat auch Ikram El-Fartakh von der Aktion erfahren. Für die anderen Helfer und Organisatoren ist sie Gold wert. Schließlich spricht sie neben der deutschen Sprache auch Arabisch, Französisch und Spanisch. An diesem Nachmittag hat sie alle Hände voll zu tun. Hier ein Karton, den es zu falten gibt, dort ein Einsatz als Dolmetscherin. "Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Helfer kommen würden", sagt sie.

Wer helfen möchte, findet Informationen über Aktionen unter www.leverkusen-hilft.de. Übrigens: Der Caritasverband Leverkusen macht Spender darauf aufmerksam, dass sich der Kleiderbedarf auf Herren-, Sport- und Hausschuhe, Jacken sowie Kleidung in kleinen Herrengrößen fokussiert. Die Kapazitäten der Kleiderkammern Wiesdorf und Sandstraße seien fast ausgeschöpft. Es wird darum gebeten, Kleiderspenden - sofern es sich um Sommerkleidung handelt - zuhause aufzubewahren. Spätestens im Frühjahr seien sie wieder gefragt. Kleidersäcke nur nach Terminabsprache bringen, keinesfalls einfach vor die Türe stellen, die Kleidung müsse sonst aus hygienischen Gründen weggeworfen werden.

(RP)
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