Leverkusen Fressnapf nimmt Europa-Lager in Betrieb

Leverkusen · Die Dimensionen sind gewaltig: Fressnapf hat jetzt sein neues Europa-Lager in Rheinhausen - nur wenige Kilometer vom Konzernstandort Krefeld-Linn entfernt - in Betrieb genommen. 18 Millionen Euro investierte der US-Immobilienriese Goodman in das Mietobjekt für den europäischen Marktführer im Heimtierbedarf. Im Gegenzug werden fünf Außenlager geschlossen.

 Noch sind die Regale leer: Noch vor Weihnachten will Fressnapf fünf gemietete Außenlager schließen und den Warenbestand im neuen Logistikzentrum einlagern. Hinzu kommen neue Waren aus Übersee und Asien.

Noch sind die Regale leer: Noch vor Weihnachten will Fressnapf fünf gemietete Außenlager schließen und den Warenbestand im neuen Logistikzentrum einlagern. Hinzu kommen neue Waren aus Übersee und Asien.

Foto: Lammertz Thomas

Fressnapf will weiter wachsen. Die unternehmerische Erfolgsgeschichte von Torsten Toeller ist noch nicht am Ende. Die Kette mit Märkten für Tierfutter und Tierzubehör plant für die Zukunft und nahm jetzt ein so genanntes Vorschaltlager im Duisburger Hafen in Betrieb. Auf 31.000 Quadratmetern in zwölf Meter hohen und 102 Meter langen Regalen werden die Waren aus Übersee und Asien für ganz Europa in Rheinhausen vorgehalten, um sie - quasi im Innenverhältnis - schnell und bedarfsgerecht an die vier Auslieferungslager für die eigenen Märkte (unter anderem in Leverkusen) und die Online-Kunden nach Feuchtwangen, Passau, Leipzig und Krefeld auszuliefern.

 Alfred Glander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fressnapf-Gruppe.

Alfred Glander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Fressnapf-Gruppe.

Foto: Lammertz Thomas

Noch sind die Regale nicht komplett gefüllt. Bisher gemietete dezentrale Hallen sollen bis Weihnachten geleert und aufgegeben werden. Parallel dazu werden Container mit Kratzbäumen, Liegeplätzen, Leinen, Halsbändern, Spielzeug und Tiernahrung aus den Großseehäfen Rotterdam und Antwerpen per Binnenschiff zum Logport transportiert und ins wenige hundert Meter entfernte Fressnapf-Logistikzentrum zum Einlagern gebracht. Rund 70 Gabelstapler sausen nach einem genauen Plan durch die Hallen. Derzeit kontrollieren, sortieren und lagern 80 Beschäftigte im Zwei-Schichtbetrieb die Waren. "Wir gehen in der Endausbaustufe davon aus, dass hier 150 Menschen beschäftigt sind", berichtete Projektleiter Christian Buschmann im Gespräch mit unserer Redaktion.

Derzeit steht noch eine komplette Halle als Option bei mehr Lagerbedarf leer. Dass die Zukunft vielversprechend sei, betonte Alfred Glander. Der Niederrheiner ist Vorsitzender der Geschäftsführung und neben Firmengründer Toeller das neue Gesicht des Umsatz-Milliardärs. Die Zahlen für das laufende Geschäftsjahr will Fressnapf erst im Februar 2017 verkünden.

"Die Wachstumszahlen sind außergewöhnlich, sensationell", verriet der Chef der Fressnapf-Gruppe. Im Online-Geschäft stiegen sie offenbar um 20 Prozent. Das neue Zentrum solle das zukünftige Wachstum abbilden, sagte Glander. Die Hallen sind nach einer Rekordbauzeit von nur sechs Monaten im Duisburger Logport in Betrieb genommen worden. "Mit dem neuen Logistikzentrum optimieren wir unsere Lieferketten. Dank des Infrastrukturnetzes im Duisburger Hafen machen wir unsere Logistik durch schnellere Warenabwicklung fit für das Unternehmenswachstum", sagt Glander.

Die neue Immobilie für die Fressnapf-Gruppe entstand auf einem 47.000 Quadratmeter großen Grundstück. "Erster Spatenstich war am 1. Juni dieses Jahres - seit dem 1. Dezember wird die Ware gelagert. 29 Ladetore gewährleisteten eine effiziente Intralogistik und optimale Container- und Lkw-Abfertigung, betonte Udo Rogowsky, Vertriebsexperte und Mitglied der Geschäftsführung. Große Fenster sorgen für viel Tageslicht und werden durch LED-Beleuchtung unterstützt. Aufgrund der nachhaltigen Bauweise erhält die Immobilie das Gold-Zertifikat von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. "Täglich erfolgen rund 80 Lkw-Fahrten, um die Ware vom Duisburger Hafen in das neue Logistikzentrum zu bringen", erläutert Buschmann. "Der Duisburger Hafen profitiert von Schienenverbindungen nach Europa und Asien sowie guten Verkehrsanschlüssen an mehrere Autobahnen. Durch die multimodale Infrastruktur ist der Standort als Logistikhub für uns besonders attraktiv", ergänzt Rogowsky.

Fressnapf ist Mieter der Immobilie für zunächst zehn Jahre mit Option auf mehr. Goodman entwickelte die neue Anlage auf der bisherigen Industriebrache und Generalunternehmer Goldbeck, der schon die Lager für Bauhaus und VGG im Krefelder Hafen realisiert hat, stellte sie fertig. Fressnapf investierte noch zwei Millionen Euro in das Innenleben der Hallen. "Die nötige Fläche haben wir in Krefeld nicht finden können", erklärte Buschmann.

Vermieter Goodman ist ein global führender, börsennotierter Immobilienkonzern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung, dem Besitz und der Verwaltung industrieller und gewerblicher Liegenschaften in Europa, Großbritannien, dem asiatisch-pazifischen Raum, den USA, Australien und Brasilien. Goodman investiert in Gewerbegebiete, Büro- und Industrieparks und Lagerhallen. Mit einem verwalteten Vermögen von 22 Milliarden Euro und mehr als 427 Industrieobjekten ist Goodman der größte Immobilienkonzern für Industrieobjekte an der australischen Börse und einer der größten notierten Konzerne für Industrieimmobilien weltweit.

(sti)
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