Leverkusen Frohsinn und Irrsinn vom "Dreckigen Dutzend" aus der Stunksitzung

Leverkusen · Ein Abend voller Frohsinn und Irrsinn. Mit diesen zwei Wörtern lässt sich wohl am besten "Stunk unplugged" beschreiben, ein Abend mit den kölschen Stunkern im Forum. Denn auch außerhalb der Karnevalszeit begeistern die Macher der Stunksitzungen mit Kabarett und Satire. "Wir freuen uns wie jeck, dass wir hier sein dürfen", begrüßt Moderator Reiner Rübhausen das Publikum. Das hatte schon einen Hauch von Karneval.

 Sieht nach außen verdächtig nach Donald Trump mit rotberockter Begleitung aus - dahinter steckten, na klar, Stunk-Mitglieder.

Sieht nach außen verdächtig nach Donald Trump mit rotberockter Begleitung aus - dahinter steckten, na klar, Stunk-Mitglieder.

Foto: Uwe Miserius

Der erste Gag des Abends: die Nobelpreis-Vergabe. Allerdings mit einem Haken: Die Stunker zeigten, wie die Vergabe als RTL-Show mit Daniela Katzenberger und Thomas Gottschalk ablaufen würde. Beispielsweise ging der Diktatoren-Nachwuchspreis an den türkischen Präsidenten Erdogan, den Preis für Frieden und Menschenrechte räumte Wladimir Putin ab, mit der Begründung: "Bei Demonstrationen wird erst ein Warnschuss abgegeben, und dann gezielt."

Zur drohenden Reichensteuer gab es ein Cover vom altbekannten Song "Zombie" von den Cranberries. Statt "Zombie" wurde dann gesungen: "Das tut so weh" - aus der Sicht eines reichen Mannes, dessen Frau ab sofort zu ihrer Maniküre laufen muss. Doch "Stunk unplugged" war nicht nur heiterer Unfug, das Publikum hat tatsächlich auch etwas gelernt. Nämlich die beiden Bedeutungen einer "Midlife Crisis". Erstens: die Krise in der Mitte des Lebens. Und zweitens: "In deiner Mitte ist kein Leben mehr", stellt Rübhausen trocken fest.

Das Dreckige Dutzend der Stunksitzungsmitglieder gab sich alle Mühe, sein Publikum bei Laune zu halten. Doch das hat nicht bei allen funktioniert. Vor allem Sylvia Sträter war eher enttäuscht, als belustigt. "Da war kein Pepp", bemängelt sie. Auch ihre Begleitung hat die Show nicht vom Hocker gerissen. "Die Stunksitzung gucke ich immer. Aber das war nicht mitreißend", findet sie. Zur Pause hin wurde bei den Beiden dann eine Münze geworfen, ob man noch die zweite Hälfte abwarten sollte.

Doch für viele andere ist "Stunk unplugged" eine gelungene Alternative zur karnevalistischen Stunksitzung im Kölner E-Werk. Das Ensemble kassierte im Forum unzählige Lacher und brachte vor allem eines: die Vorfreude auf Karneval.

(RP)
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