Leverkusen Frust: Närrischer Vorstellabend in Manfort stieß auf wenig Resonanz

Leverkusen · Die Idee war gut. Das Konzept ebenfalls. Nur an Besuchern hat es gemangelt beim ersten Vorstellabend seit vielen Jahren. Veranstalter Manfred Kafier, Leverkusener Ex-Prinz und Literat der Karnevalsgesellschaft Fidelio Manfort, war ziemlich enttäuscht. Unter rund 60 Gästen im Bürgerhaus Alkenrath waren neben Präsident Uwe Krause vom Festausschuss Leverkusener Karneval FLK zwar Vertreter vom Komitee Opladener Karneval (KOK) und der Prinzengarde Opladen und Leverkusen, Grün Weiß Schlebusch, Rheinkadetten Wiesdorf, Närrischer Familienverband und Feuerwehr Opladen. Doch von den übrigen 22 FLK-Mitgliedsvereinen war niemand zu sehen.

"Dreimal habe ich alle angeschrieben", sagte Manfred Kafier. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass die meisten Programme für die Session 2015/2016 fertig sind, dass Literaten aber immer auf der Suche nach neuen, bislang unbekannten und bezahlbaren Künstlern sind. Genau diese waren am Samstag auf der Bühne und haben bei 16 Programmpunkten gezeigt, was sie zu bieten hatten.

Darunter waren viele Musiker, dazu Tanzgruppen, Solokünstler und Redner. Wie zum Beispiel das Redner-Duo Klaus Feige und Charly Langen aus Neuss, die als "Die Pillhöhner" unterhielten. Dazu kamen Eigengewächse wie Alleinunterhalter Wilfried Breuer, der neuerdings und mit offizieller Erlaubnis Lieder von Marie-Luise Nikuta singen darf. Oder das Gesangsduo "De Fäjer" mit Manfred Kafier und Michael Walloschek und die "Kölsche Cowboys" um Jürgen van Elst, die Country Songs auf rheinische Mundart präsentierten, wie zum Beispiel das Lied mit dem deutschen Titel "Wat ne schöne Tach" nach der Melodie "Achey breaky heart" von Billy Ray Cyrus. "Der Versuch ist richtig. Vielleicht schafft es der eine oder andere Verein, auch mal heimische Künstler zu engagieren", sagte Jürgen van Elst nach dem Auftritt.

Auch andere Gäste befürworteten das Konzept. "So etwas fehlte bislang in Leverkusen" sagte Lothar Hans, Geschäftsführer von "Rhing Records", der für seine Firma Ausschau nach jungen Talenten aus Köln und dem Umland hielt und offen für neue Gesichter war, denn "große Firmen interessieren sich nicht für kleine Künstler", verdeutlichte der Leverkusener. Aktuell überlegt Kafier, ob er die Veranstaltung im nächsten Jahr anders aufzieht, eventuell in Form eines Castings mit Platzierung und Siegprämie. Auf jeden Fall werden sich die Künstler dieses Jahres bei YouTube wiederfinden, da Klaus Dieter Lauenroth, der sich für die Brauchtumspflege engagiert, die Vorstellungen aufgezeichnet hat.

(gkf)
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