Leverkusen Ganser lässt Brauerei abreißen

Leverkusen · Brauereibesitzer Peter Ganser mischt die Debatte um das Projekt im Süden von Wiesdorf auf: Gestern nannte er einen möglichen neuen Investor und erwähnte, auch er habe Interesse am Kauf des Bayer-Grundstücks am Kreisel.

Da offenbaren sich ganz neue Perspektiven. Gestern mischte der bisher stille Brauerei-Chef Peter Ganser mit einer neuen Variante die Diskussion um das Einkaufszentrum im Wiesdorfer Süden auf. "Ich habe überlegt, ob ich die 6000 Quadratmeter Bayer-Gelände zu meinen lastenfreien 12 000 Quadratmetern auf dem debattierten Gelände kaufen und die Fläche in Erbpacht zur Verfügung stellen soll", sagte er gestern in einem Pressegespräch. Zum Beispiel einem ganz neuen Investor als der bisherigen Firma Gedo. Heinz Herrmann Göttsch, der Unternehmer, der in Köln die City-Arcaden in Kalk hochzog, habe schon vor zweieinhalb Jahren in Gesprächen Interesse bekundet. Auch Media-Markt habe mit Ansiedlungsideen für den Bereich nahe Wallraff angeklopft.

"Das ist doch nur Flickwerk"

Dann goss Ganser noch ein bisschen Wasser auf die Mühlen der SPD: In so trockenen Tüchern, wie es am Montag im Rat hieß, sei die Grundstücksfrage an der Peschstraße ohnehin nicht. Das bestätigte Sprecher Roland Ellamnn von Bayer: "Das Gerücht, es lägen unterschriftsreife Verträge mit Investor Gedo in der Schublade, muss ich dementieren." Noch sei das Konzept nicht rund. Das sieht auch Ganser so. Von der angestrebten Lösung eines Einkaufszentrums an der Peschstraße gegenüber von Wallraff hält der 58-Jährige nichts.

"Das ist wieder so eine isolierte Lösung. Ein Flickwerk, das die Stadt nicht weiterbringt", monierte der Brauereibesitzer. Und stieß mit der SPD ins selbe Horn: "Der Smidt-Kreisel ist das Eingangstor von Köln in die City, nicht das Gelände an der Peschstraße, es sei denn der Kölner würde durch Chempark und das Werkstor 4 in die Stadt einfahren."

Neu ist das Thema "südliches Eingangstor der City" für Peter Ganser nicht. Er habe bereits seit über zweieinhalb Jahren im Hintergrund nach einer Lösung für die Tristesse links des Kreisels und der so genannten "Bullenklöster" (Y-Wohnhäuser von Bayer an der Ecke Kreisel/Friedrich-Ebert-Straße) gesucht. Neben Göttsch gab's Gespräche mit Bayer, mit dem damaligen Bauderzenten Dr. Hans-Eckard Krajewski, mit Oberbürgermeister Küchler. Der sei mit ihm übrigens einer Meinung gewesen, dass ein Gesamtkonzept her müsse. Auch das hat Ganser parat: die Fortführung der Baulinie Smidt-Gesundheitshaus rüber zur Peschstraße. "Dann hätte man das gesamte Hinterland einbezogen, das würde Sinn machen", sagte Ganser.

Problem: Bayer habe seine Y-Häuser noch nicht komplett abgeschrieben, würde beim Verkauf also eventuell Verluste machen. Zudem: Bayer, Stadt, Ganser und Bundesvermögensamt als Grundstücksinhaber müssten in ein Boot kommen. Bisher sei Ganser beim Werkstattgespräch Wiesdorf aber nicht mal eingeladen worden.

(RP)
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