Leverkusen GBO und Wupsi bauen auf die Bahnstadt

Leverkusen · Die Bauherren sehen ihr Projekt am Opladener Busbahnhof auch als Investition für die Zukunft. Zehn der 14 Wohnungen sind bereits zum 1. Oktober vermietet. Den Vorwurf, das Gebäude passe nicht ins Gesamtbild, lassen sie nicht gelten.

 Die GBO-Wupsi-Baustelle an der Bahnhofstraße/Ecke Freiher-vom-Stein-Straße präsentieren Bernd Fass (l.) und Alexander Dederichs.

Die GBO-Wupsi-Baustelle an der Bahnhofstraße/Ecke Freiher-vom-Stein-Straße präsentieren Bernd Fass (l.) und Alexander Dederichs.

Foto: Heinz-friedrich Hoffmann

Die Sonne strahlt auf den Kirchturm von St. Remigius, am Horizont blühen die Baumwipfel am Wupperufer. "Es gibt sicher schlechtere Dachterrassen", sagt Alexander Dederichs. Das Vorstandsmitglied des Gemeinnützigen Bauvereins Opladen (GBO) steht mit Stolz im zusammen mit der Wupsi realisierten Wohnobjekt am Opladener Busbahnhof. "Leider ist diese Wohnung aber schon vermietet", sagt der Diplom-Bauingenieur. Insgesamt sind zehn der 14 Wohnungen, die zum 1. Oktober an der Ecke Bahnhofsstraße/ Freiherr-vom-Stein-Straße bezugsfertig sein sollen, bereits vergeben. Auch das Erdgeschoss. Dort entsteht der neue zentrale Anlaufpunkt der Wupsi in Opladen. "Unser altes Kundencenter ist in die Jahre gekommen, nun entsteht hier ein neues, hochmodernisiertes", sagt Wupsi-Vorstand Marc Kretkowski. "Als Shop-in-Shop kommt zudem noch ein Bäcker ins Erdgeschoss. Der Vertrag steht kurz vor dem Abschluss."

Die Idee für den Kauf und Umbau des Eckgebäudes kam 2013 von Kretkowski. An so ein großes Gebäude als alleiniger Eigentümer wollte sich die Wupsi aber "nicht rantrauen". Deshalb holte Kretkowski GBO-Vorstand Bernd Fass ins Boot. "Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus", bekundet Fass. Und so startete das Projekt mit einem Volumen von rund 2,2 Millionen Euro, an dem die wupsi einen Anteil von 530 000 Euro trägt. Die Partner sehen in dem Objekt einen starken Standort - vor allem mit Blick auf die Entwicklung der Bahnstadt. "Derzeit haben wir noch überwiegend ältere Mieter, aber vielleicht kommt mit der Bahnstadt noch der prognostizierte Einfall der Studenten", sagt Fass. Dass ein älteres Klientel großes Interesse hegt, liegt auch an der Barrierefreiheit der Wohnungen und dem direkten Anschluss an den ÖPNV.

Im Gegensatz zu Köln sind die Mietpreise für den Neubau um etwa 25 bis 30 Prozent geringer. 8,50 Euro beträgt der Mietpreis pro Quadratmeter. Die 14 Ein- oder Zweiraumwohnungen haben jeweils 40 bis maximal 65 Quadratmeter.

Der in Opladen mancherorts vernehmbare Vorwurf, das Gebäude würde "klotzig" wirken und nicht ins Gesamtbild der örtlichen Gegebenheiten passen, haben auch die Verantwortlichen bereits vernommen. "Jetzt kann man das noch so sehen. Aber man sollte die letzte Bewertung erst abgeben, wenn das Gebäude fertig ist. Ich denke, es wird sich gut einfügen", sagt Fass. Neben hellen Putzflächen erhält das Gebäude eine anthrazitfarbene Klinkerfassade. "Es wird ansprechend aussehen", verspricht Dederichs.

Eine Besonderheit bietet das Haus im Keller. Dort steht ein Blockheizkraftwerk, das in Kooperation mit der EVL betrieben wird. Damit wird das gesamte Gebäude beheizt und mit Warmwasser versorgt. Sozusagen als Abfallprodukt entsteht Strom, der zum Teil im Haus direkt verbraucht wird. Zahlt der Mieter also weniger für den Strom? "Indirekt ja. Wir bekommen eine Rückvergütung der EVL, die wir per geringerer Miete weitergeben", erklärt Dederichs.

(RP)
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