Leverkusen Gefährliche Lehrstunde zur Polizeikelle

Leverkusen · In Wiesdorf an der B8 hat die Polizei am Montagmittag Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Polizisten standen auf einer Mittelinsel an der Kreuzung Ford/Ostermann.

Um Temposünder zu stoppen, scheut der uniformierte Anhalteposten das Risiko auf der viel befahrenen Straße nicht. Dadurch geraten auch Fußgänger am beampelten Überweg in Gefahr.

Die Situation: Ein Polizist soll einen zu schnellen Fahrer auf der linken Fahrbahn der zweispurigen Straße stoppen. Der Beamte steht allerdings am rechten Straßenrand und macht von dort Haltehinweise mit der Polizeikelle. Der erwischte Fahrer versteht die Zeichensprache nicht, fährt weiter und reiht sich ganz links auf der Geradeausspur ein. Der so missverstandene Beamte eilt quer über die Fahrbahnen hinter dem Wagen her, erteilt dem Fahrer offenbar - der Gestik nach zu urteilen - eine Unterrichtseinheit zum Thema "Bedeutung der Polizeikelle". Danach wird es spannend: Der Polizist weist den Temposünder an, von der ganz linken Spur in scharfem Bogen nach rechts und dann um die 90-Grad-Kurve in Richtung Kreisverkehr zu fahren. Dort warten die Beamten, die das Schriftliche für Verkehrssünder erledigen.

Als endlich die zwei Fahrspuren frei sind, will der Fahrer zum angewiesenen Polizeihaltepunkt fahren, wird vom hektisch werdenden Anhaltepolizisten aber wieder gestoppt. Die plötzliche Gefahr: Inzwischen hat die Ampel geschaltet, die Fußgänger haben Grün. Sie gehen los. Der Autofahrer kommt gleichzeitig trotz Rotlicht drohend näher, will offenbar durchfahren, ein Fußgänger zuckt verschreckt zurück. Der Polizist, der nicht unschuldig an dem Vorgang ist, schimpft mit dem Autofahrer. Das war knapp, in diesem Fall nicht trotz, sondern wegen der Polizei.

(RP)
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