Leverkusen Geld für Apothekergarten und Bionik

Leverkusen · Die Bayer- Bildungsstiftung ermöglicht die Umsetzung von neun innovativen Unterrichtskonzepten in Leverkusen, Burscheid, Köln und Dormagen. Gestern stellten alle Preisträger im Landrat-Lucas-Gymnasium ihre Konzepte vor.

 Im Fachraum "B1" des Landrat-Lucas-Gymnasiums erläuterten die Schüler ihre Experimente. Insgesamt wählte eine Jury neun Projekte in der Region aus.

Im Fachraum "B1" des Landrat-Lucas-Gymnasiums erläuterten die Schüler ihre Experimente. Insgesamt wählte eine Jury neun Projekte in der Region aus.

Foto: RALPH MATZERATH

Den Vögeln haben sie es abgeschaut, wie die Flügel von leichten Styropor-Fliegern idealerweise beschaffen sein müssen, damit sie möglichst gut und lange durch die Luft gleiten. Lorenz Krayer und Muriel Homma, Schüler der Stufe acht am Landrat-Lucas-Gymnasium, stellten einen solchen Prototypen bei der offiziellen Verleihung des Schulförderprogramms 2015 der Bayer-Stiftungen vor. Insgesamt wählte eine Jury neun Projekte in der Region aus. Drei davon in Leverkusen, die übrigen in Burscheid, Dormagen und Köln.

Im Landrat-Lucas-Gymnasium, wo die Übergabe und Präsentation stattfand, fließt das Fördergeld sogar in zwei innovative Unterrichtsprojekte, die beide als Wahlpflichtkurse in der achten und neunten Klasse angeboten werden: Nanotechnologie und Bionik. Mit der Unterstützung der Stiftung in Höhe von 8000 Euro konnte eine moderne Ausstattung angeschafft werden, die in einer normalen Schulsammlung nicht zum Standard gehört: neben Nano-Boxen auch zwei 3-D-Drucker. "Damit lassen sich besagte Flügel für Gleitflieger noch sehr viel exakter herstellen", erklärte Jannis Ackermann(15). Als Schüler der Stufe neun hat er die neuen Drucker bereits ausprobiert. Nach der Preisvergabe konnten gestern alle dabei zusehen, wie das Gerät arbeitet.

Es lohnt sich, Forschergeist bereits in der Grundschule zu wecken. Die KGS In der Wasserkuhl in Neuboddenberg hat dazu im vergangenen Jahr eine eigene Lernwerkstatt eingerichtet. Diese ist fester Teil des Schulprogramms und bietet Kindern sowohl im Vormittagsunterricht als auch in der OGS am Nachmittag die Möglichkeit, naturwissenschaftliche Phänomene zu erforschen. Die Stiftung gab 5200 Euro für Tablet-PCs zur Recherche, Materialien zum Thema Magnetismus und Elektrizität sowie Mikroskope und Lupen. Das dritte Förderprojekt in Leverkusen läuft auf dem NaturGut Ophoven. Medizin komme im Unterricht so gut wie gar nicht vor, erklärte Thimo Schmitt-Lord, Vorstand der Bayer-Stiftungen, weshalb die Jury für die Unterstützung eines Apothekergartens mit 10.000 Euro stimmte. Pflanzen wie Beinwell, Frauenmantel, Küchenschelle, Pfefferminze, Salbei und Johanniskraut sollen dort wachsen, weil alle bereits im Mittelalter als Heilkräuter verwendet wurden. In verschiedenen, praxisorientierten Unterrichtseinheiten lernen Schüler den Prozess von der Heilpflanze zum Medikament. Dritt- und Viertklässler stellen Holunderbonbons und Ringelblumensalbe her, die Älteren produzieren Hustensaft, Salben und Tee.

Den Apothekergarten nach mittelalterlichem Vorbild können natürlich alle Besucher von Leverkusens ältestem Gebäude genießen. Für die Initiative "Klimaschutz zum Anfassen" erhielt das NaturGut wie schon im vergangenen Jahr weitere 15.000 Euro.

(mkl)
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