Leverkusen George, Liefers, Fitz - Leverkusen ist Filmstadt

Leverkusen · Vom Kinostreifen über Comedyeinspieler bis zum Tatort: Die Stadt erlebt derzeit einen Höhenflug als angesagter TV- und Film-Drehort.

Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär spazierten kürzlich am Topos in Wiesdorf vorbei Richtung St.-Joseph-Krankenhaus zum Tatort-Dreh. Dieser Tage schlenderten Kai Schumann (Doctor's Diary) und Janine Kunze (Hausmeister Krause) durch die Birkenbergstraße — Dreharbeiten für die ZDF-Krimiserie Heldt.

Vor ein paar Wochen spielte Frauenschwarm Florian David Fitz (Die Vermessung der Welt) am Bahnhof Opladen für den Kino-Film Lichtjahre und Martina Hill in Wiesdorf für die Serie Knallerfrauen. Comedian Bülent Ceylan sorgte am Filmset in der Opladener Fußgängerzone für Unterhaltung der Passanten beim Dreh für seine TV-Comedy-Show. Der Leverkusener Schauspieler David Rott drehte für Blutgeld (läuft am 28. Oktober im ZDF) im Klinikum. Leverkusen mausert sich immer mehr zur Filmstadt.

Für das Gespann Bär/Behrendt musste die Stadt schon öfter als Kulisse für den Kölner Tatort herhalten. Auch Professor Boerne und Kommissar Thiel verkauften für den Münsteraner Tatort schon einmal die Villa Wuppermann als Schauplatz in der Westfalen-Metropole. Dieter Pfaff, Götz George, Christian Ulmen, Grit Boettcher, Til Schweiger — die Liste der Stars des Filmgeschäfts, die Leverkusen beim Dreh kennen lernten, ist lang.

"Köln ist die Basis für viele Filme, da suchen die Teams auch im schnell erreichbaren Umfeld nach Drehorten", sagt Malte Weber von der PR-Agentur Presse-Partner, die oft mit Produktionsfirmen zusammenarbeitet. In Köln seien viele Orte schon sehr bekannt, Leverkusen sei unverbrauchter,

Die Stadt freut's, denn Drehen in Leverkusen ist nicht (immer) kostenfrei — allerdings auch nicht extrem kostspielig. Für Filmaufnahmen auf öffentlicher Fläche inklusive "verkehrsregelnder Maßnahmen" müssen Produktionsfirmen seit Mitte Juni vergangenen Jahres für den ersten Tag eine Gebühr von 280 Euro zahlen, für jeden weiteren Tag 180 Euro — bis zu einer maximalen Höhe von 767 Euro, heißt es von der Stadt. Vor der Gebührenerhöhung waren es 172 Euro pro Drehtag. Falls nur verkehrsregelnde Maßnahmen notwendig sind, kostet der erste Drehtag 100 Euro, die übrigen 50 Euro (vorher: 50/22 Euro).

Dass Leverkusen als Drehort zugelegt hat, zeigen die Zahlen: 2011 stellte die Stadt 33 Drehgenehmigungen aus, 2012 waren es 19, in diesem Jahr bis jetzt 26. Die Stadt rechnet mit weiteren Genehmigungen. "Es gibt bereits Anfragen. Am Ende des Jahres werden wir 30 Genehmigungen überschritten haben", sagt Stadtsprecher Michael Wilde. Und: Es gebe auch Filmdrehs, für die keine Genehmigung erteilt werden müsse, etwa "solange der Verkehr nicht behindert wird und keine Straßen in der Stadt gesperrt werden müssen".

(RP)
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