Leverkusen Geschichten aus 1001 Nacht werden lebendig

Leverkusen · Kinder spielen für Kinder. Kasino-Gesellschaft und Bayer Kultur zeigen zur Vorweihnachtszeit eine zauberhafte Märchenproduktion.

 Der Sultan ist ein übler Schuft - ob sich alles noch zum Guten wenden kann? Das erfahren Zuschauer beim Weihnachtsmärchen der Kasino-Gesellschaft.

Der Sultan ist ein übler Schuft - ob sich alles noch zum Guten wenden kann? Das erfahren Zuschauer beim Weihnachtsmärchen der Kasino-Gesellschaft.

Foto: UM

Über dem prächtig verzierten Sultanspalast geht der große Vollmond am dunklen Sternenhimmel auf. Das zauberhafte Bühnenbild versetzt kleine und große Zuschauer mit einem Schlag in den alten Orient, wo allerdings keineswegs alles zum Besten steht. Der Sultan ist ein übler Schuft, der sich für jede Nacht ein neues Mädchen kommen und anschließend töten lässt. Aus dem Gespräch der beiden Späher, die rechts und links der Bühne auf einem schmucken Turm Wache halten, erfährt das Publikum was es wissen muss für die folgenden "Geschichten aus 1001 Nacht". Am Samstagnachmittag ist Premiere im Erholungshaus.

Seit dem Sommer hat die Kindertheatergruppe der Kasino-Gesellschaft an der Inszenierung des diesjährigen Weihnachtsmärchens von Bayer Kultur gearbeitet. Die ist mit 38 Kindern so stark besetzt wie schon lange nicht mehr. Regisseur Marc von Reth hat das Stück nach Motiven der alten orientalischen Märchensammlung so geschrieben, dass jedes Kind eine Rolle bekommen hat. Echte Hauptrollen gibt es dieses Mal nicht, allerdings solche mit mehr oder weniger Text. Das passt gut, denn einige der jungen Darsteller haben nach mehrjähriger Erfahrung und eine gewisse Bühnensicherheit, andere sind Neulinge, die von den Großen lernen können.

Wenn Sheherazade den Sultan verzaubert, indem sie endlos Geschichten aneinanderreiht, die immer gerade am spannendsten sind, wenn der Hahn kräht, dann werden auch für die Zuschauer die Erzählungen lebendig. Die sehen tatsächlich die gespielten Szenen von der Rätselprinzessin am Hof des Kaisers von China oder das Abenteuer von Aladin und seiner Wunderlampe.

Besonders schön am Bühnenbild, das wieder die Techniker des Erholungshauses gebaut haben, ist die Konstruktion mit drei Ebenen. Dadurch sprechen alle Darsteller ziemlich weit vorne, was vor allem für die zarteren Stimmchen der Kleineren hilfreich ist. Es kommt mehr Bewegung in den Ablauf, wenn etwa Bedienstete des kaiserlichen Hofes Treppen auf- und ansteigen. Außerdem stehen in den Massenszenen die Spieler weder einfach aufgereiht, noch verdecken sie sich selber. Für das Publikum gibt es zudem viel zu sehen und zu entdecken bei dieser märchenhaften Vorstellung, die jedenfalls ein Fest für die Augen ist. Dazu haben nicht zuletzt die ehrenamtlichen Helfer der Kasinogesellschaft beigetragen, die wunderschöne Kostüme genäht und eindrucksvolle Ausstattung entworfen und gebaut haben. Professionelle Lichtregie und Musikeinspielungen geben den letzten Schliff. Nach einer intensiven letzten Probenwoche auf der Bühne stehen den Kindern nun acht anstrengende Aufführungstage bevor.

(mkl)
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