Leverkusen Grippewelle - leere Büros, volle Praxen
Leverkusen · Nach Karneval droht nächster Ansteckungsschub. Händewaschen, Schlaf, gesunde Ernährung schützen davor.
Die Grippewelle 2018 rollt. Davon geht jedenfalls das Robert Koch Institut RKI), die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, aus. Auch Dr. Martin Oehler, stellvertretender Leiter des städtischen Leverkusener Gesundheitsamtes, bestätigt das.
Brigitte Creines, Arzthelferin einer Leverkusener Hausarztpraxis, stellt fest, dass die Praxis ihres Chefs gut gefüllt ist mit Patienten, die über typische Grippe-Symptome wie Husten oder Kopfschmerzen klagten. Diese Krankheitszeichen seien nicht zu verwechseln mit der "echten Grippe, also einer Influenza", verdeutlichte Oehler. Diese meldepflichtige Infektionskrankheit sei gekennzeichnet durch plötzlichen Krankheitsbeginn und gehe meistens mit ausgeprägtem Krankheitsgefühl im ganzen Körper samt hohem Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Reizhusten, Müdigkeit und Gliederschmerzen einher. Viele Patienten berichteten, dass ihre Gesundung länger dauern würde. In diesem Fall, vermutete Oehler, habe sich eine bakterielle Infektion auf eine bereits vorhandene Viruserkrankung - oder umgekehrt - aufgepflanzt und zu einer so genannten "Superinfektion" entwickelt.
Abgesehen davon, dass die Rate der Erkrankungen zu dieser Jahreszeit ohnehin meistens erhöht sei, so Oehler, blieben die meisten Bürger - vermutlich wegen der milden Witterung - bislang weitgehend von Erkältungskrankheiten offenbar verschont. Doch das dürfte sich in den nächsten Wochen schlagartig ändern: Wegen Karneval und der damit verbundenen erhöhten Ansteckungsgefahr.
Lasse sich einer Influenza eigentlich gut durch Impfen vorbeugen, sei es dazu jetzt zu spät. Deshalb sei häufiges Händewaschen mit Seife dringend anzuraten. Oehler: "Durch Seife lassen sich viele Viren außer Gefecht setzen." Wer draußen unterwegs sei, solle den Hand-Mund-Kontakt möglichst einschränken, da Viren zum Beispiel an Türklinken oder Haltegriffen lange haften blieben, rät Oehler. Beim Nachhausekommen sollten als erstes die Hände gewaschen werden. Außerdem könne eine Ansteckung durch Stärkung des Immunsystems vermieden werden: Dazu sind gesunde Ernährung, ausreichender Schlaf und ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig.
Weitere Tipps gegen die Grippewelle: Enger Kontakt zu anderen Menschen ist möglichst zu vermeiden. Erkrankte sollten in den Ärmel husten oder niesen, nicht in die Hand. Einwegtaschentücher sind sorgfältig zu entsorgen, am besten in einen Mülleimer oder Behälter, damit diese nicht zur "Virenschleuder" werden.