Leverkusen Grüne wollen Schloss-Ideen nicht blockieren

Leverkusen · Mitgliederversammlung rang um gemeinsame Position zum Standortkonzept für Morsbroich. Kein Parkplatz im Naturschutzgebiet.

 Die Stahlplastik von Erich Hauser aus dem Jahr 1964 steht im zugewachsenen Skulpturenpark von Schloss Morsbroich.

Die Stahlplastik von Erich Hauser aus dem Jahr 1964 steht im zugewachsenen Skulpturenpark von Schloss Morsbroich.

Foto: Miserius (Archiv)

Eigentlich hätten sie es sich ganz einfach machen können. Denn der Beschluss zum Zukunftskonzept für Schloss Morsbroich, der am Vortag im Finanzausschuss gefasst worden war, ist so scharf formuliert, dass auch die vorsichtigsten Bedenkenträger in der Partei Bündnis 90/Die Grünen damit leben können. Trotzdem wurde in der eigens anberaumten Mitgliederversammlung heftig darüber diskutiert, wie die Partei am Montag in der Ratssitzung abstimmen wird. Roswitha Arnold, die das komplette Konzept als Vorsitzende des Betriebsausschusses KSL begrüßt, wollte sich entsprechend dem Votum der Mitglieder verhalten.

Die sind längst nicht alle für eine Umsetzung des kompletten Konzepts, das ein Gremium unter Vorsitz des Museumsvereins in anderthalb Jahren erarbeitet hat. Klaus Wolf hat größte Bedenken wegen möglicher Folgekosten, die auf die Stadt zukommen könnten. Deswegen lehnt er den neuen "Zubau", eine moderne Kunsthalle im hinteren Schlosspark, ab. Er appellierte eindringlich an seine Parteifreunde, hier mehr Vorsicht walten zu lassen und den Punkt aus der Abstimmung herauszunehmen. Und so lange zurückzustellen, bis die Stadt in der Lage sei, die Betriebskosten aufzubringen und alle übrigen Kulturbereiche auskömmlich zu finanzieren. Er befürchtet, wenn man die veranschlagten Baukosten von zwölf Millionen Euro von Sponsoren und aus Fördermitteln zusammengetragen habe, werde man auch bauen. Die anderen Bausteine, die Rainer Häusler als Mitglied der Planungs-Kommission zunächst genau beschrieben hat, will auch Wolf unterstützen. Das sind: Gärtnerische Revitalisierung, Beseitigung denkmalwidriger Zustände, Fuß- und Radwege mit Anbindung an den Auerweg, Skulpturen- und Naturdenkmal-Lehrpfade, Spielplatz, Parkplatz für 100 Fahrzeuge und veränderte Gastronomie, Veranstaltung von Märkten und Festen.

Allerdings mit einigen Veränderungen. Einen Parkplatz im Landschaftsschutzgebiet werde es mit den Grünen nicht geben. Über Lärmschutz und eventuell besseren Spielplatzstandort sollte nachgedacht werden. Beim anstehenden Ratsbeschluss gehe es doch zunächst nur um eine Prüfung, wurde gegen Wolf argumentiert. Für realistische Berechnungen brauche es den nächsten Schritt. Und da sollte das Konzept mit Blick auf mögliche Sponsoren nicht im Vorfeld zerschnitten werden. Am Ende waren sich alle einig, dem Finanzausschuss zu folgen: Sämtliche Kosten müssen über Drittmittel abgedeckt sein, auch die Betriebskosten für eine Kunsthalle.

(mkl)
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