Leverkusen Halbzeit im Hederichsfeld - Bau im Plan

Leverkusen · Die Sanierung des denkmalgeschützen Schulgebäudes läuft bis 2020. Im Frühjahr geht es an die Dachkonstruktion.

 Das historische Schulgebäude im Hederichsfeld wird von Grund auf saniert. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen Mitte 2020 beendet sein.

Das historische Schulgebäude im Hederichsfeld wird von Grund auf saniert. Die Arbeiten liegen im Zeitplan und sollen Mitte 2020 beendet sein.

Foto: Ludmilla Hauser

Historische Gebäude in Opladen - so viele gibt es da nicht mehr. Gerade setzt sich etwa Opladen Plus für ein städtisches Konzept zum Erhalt von Bürgerhäusern aus der Zeit um die Wende ins 20. Jahrhhundert ein. Und in den vergangenen Jahren hat so mancher Opladener dafür gekämpft, dass die Abrissbirne vom historischen Erbe wegbleibt - etwa vom Amtsgericht, zu dem der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes 2009 einen Abbruch erwog. Oder als ein Veranstalter ein paar Jahre später vorschlug, die Aloysius-Kapelle abreißen zu lassen - zugunsten eines Veranstaltungsplatzes. Vor Jahren war auch im Gespräch, das markante Schulgebäude Im Hederichfeld abreißen zu lassen.

Mittlerweile ist die Sanierung des Baus aus dem Jahr 1913 das größte Projekt im Stadtteil-Entwicklungskonzept Opladen. Vier Jahre sind für die Sanierung der Schule angesetzt. Die Hauptschule Im Hederichsfeld ist für diese Zeit an der Realschule Am Stadtpark in Wiesdorf untergebracht. 2020 soll sie zurückziehen in ihr Gebäude, das dann auch zum Quartierstreff umgebaut sein soll. Die Hälfte der Bauzeit an einer der "tollsten Baustellen" in Leverkusen, wie Baudezernentin Andrea Deppe zu Beginn der Arbeiten formuliert hatte, ist um. Die Stadt zieht ein positives Zwischenfazit: "Die Sanierung soll Mitte 2020 zu Ende sein... Trotz Schwierigkeiten bei verschiedenen Auftragsvergaben ist dies noch der ursprüngliche Zeitplan", berichtete Stadtsprecherin Julia Trick auf Anfrage unserer Redaktion.

Wer in jüngster Zeit an dem videoüberwachten Baustellen-Areal vorbeikommt, hat neben etlichem Baugerät und Containern auch einen kleinen Bagger direkt an der Gebäudewand gesehen und davor ein viereckiges Loch. "Derzeit erfolgen die Gründungsarbeiten für den neuen Aufzug", berichtet Trick. "An dieser Stelle wurden kurz vorher die alten Toiletten abgerissen." Im Inneren des Hauses laufen parallel Arbeiten, um "statische Mängel" zu beheben. "Es werden Schlitze und Durchbrüche erstellt." Im neuen Jahr widmen sich die Bauarbeiten dann dem Bereich, mit dem alles angefangen hat: dem sanierungsbedürftigen Dach des denkmalgeschützen Gebäudes. Erst durch die Förderungen vom Land im Rahmen des Stadtteil-Entwicklungskonzeptes ist es möglich geworden, das ganze Schulgebäude von Grund auf in Stand zu setzen - rund zwölf Millionen kostet das, zehn davon gibt das Land. Ab Februar soll das Gerüst aufgestellt und - je nach Witterung - mit den Dacharbeiten begonnen werden. Dann werden die Schäden an der Holzkonstruktion behoben.

Im Zusammenhang mit dem Dach war die Stadt bei den Entkernungsarbeiten teils auf ebenso abenteuerliches wie statisch bedenkliches Stückwerk gestoßen. Arbeiter hatten eine Metall-Fachwerkkonstruktion freigelegt, "an der hätte mein Professor für Statik früher seine Freude gehabt", hatte Deppe im Frühjahr über das Innenleben eines der letzten denkmalgeschützten Gebäude in Opladen erzählt.

(RP)
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