Leverkusen Heiße Spekulationen um den Ausgang der Kommunalwahl

Leverkusen · In Opladen brummte gestern der Bär: Zumindest morgens, also Stunden vor dem Unwetter, waren alle Cafétische belegt, in der Fußgängerzone Kölner Straße tummelten sich mehr Menschen als an sonstigen Markttagen - und mitten drin warben die Parteien und Gruppierungen um Wählerstimmen. Während die Cafékunden Eis und Cappuccino genossen, drehte sich bei den Politikern alles um die Frage des Wahlausganges am Montag. Wie stark kommen die kleinen Gruppen wie Freie Wähler, Die Unabhängigen oder Opladen Plus aus dem Rennen? Machen die Piraten oder die Lev-Partei eine Schnitte? Wo landet Pro NRW?

 Kurzer Schlagabtausch unter politischen Gegnern (v.l.): Manni Gruse und Markus Pott (beide Opladen Plus) und Bernd Miesen (CDU).

Kurzer Schlagabtausch unter politischen Gegnern (v.l.): Manni Gruse und Markus Pott (beide Opladen Plus) und Bernd Miesen (CDU).

Foto: Schütz

Die Hauptfrage allerdings ist: Kann die heutige Ratsmehrheit Jamaika Plus (CDU, Grüne, FDP, Die Unabhängigen) die Koalition "Der Vernünftigen" nach der Wahl im Stadtrat weiterführen? Dass die "Gestaltungsmehrheit" überhaupt bis zur Wahl durchhielt, hat erstaunt. Hinter den Kulissen wackelte es immer mal wieder. Trotzdem: Die Jamaika Plus-Koalition hat - aus ihrer Sicht - viel für Leverkusen geleistet: von den Finanzen über die Beschlüsse zur Bahnstadt Opladen und die Hitdorfer Verkehrsproblematik bis hin zum Supermarktbau Bergisch Neukirchen.

Überlagert werden diese und weitere Erfolge aber durch die populistischen Aktionen der Fraktion Bürgerliste, die fast alles an dem Jamaika-Bündnis und "ihrem" Oberbürgermeister schlecht finden. Dies prägt in vielen Bereichen die Stimmung der Leverkusener. Die Bürger glauben oft, dass es nur am Leverkusener Stadtrat liegt, dass beispielsweise Umgehungsstraßen in Hitdorf oder Alkenrath nicht gebaut werden. Dabei verweigert die Landesregierung die Finanzierung und die Aufsichtsbehörde in Köln würde ein solches Projekt der finanzschwachen Stadt einfach verbieten - Ratsbeschluss hin oder her. Alle anderen Aussagen sind Populismus.

Bei den Bezirksvertretungen zeichnet sich im Bezirk II direkt keine Veränderungen ab. Rainer Schiefer (CDU) in Opladen kann vermutlich Bezirksvorsteher bleiben.

Interessant wird das Wählerverhalten für die Bezirksvertretung I werden. Schlägt da die Diskussion um die Hitdorfer Ringstraße durch? Zeigt das Kämpfen um den Supermarkt am Königsberger Platz Wirkung?

(RP)
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