Leverkusen Heute ist Martinstag

Leverkusen · Am Stadttor von Amiens in Frankreich begegnete der Soldat Martin eines Wintertages vor mehr als 1500 Jahren einem armen Mann ohne Kleidung. Martin trug nur seine Waffen und seinen Mantel bei sich. Letzteren teilte er mit seinem Schwert und gab eine Hälfte dem armen Mann. In der folgenden Nacht soll dem Soldaten im Traum Christus erschienen sein - , bekleidet mit der Mantelhälfte, die Martin dem Bettler gegeben hatte.

 Die Umzüge mit Laternen zum Martinstag erinnern an die Lichterprozession in der Martin für die Grablege nach Tours gebracht wurde.

Die Umzüge mit Laternen zum Martinstag erinnern an die Lichterprozession in der Martin für die Grablege nach Tours gebracht wurde.

Foto: Kaiser (Archiv)

An diese Überlieferung aus dem Leben des späteren Bischofs von Tour erinnert so mancher Martinssänger, wenn er dieser Tage rund um den 11. November, dem Namenstag des heiligen Martins von Tours, ein Martinslied singend an Haustüren klingelt, und um Gaben bittet.

Die Laternenzüge übrigens rühren ebenfalls von Martins Namenstag her. Der 11. November ist das Datum der Grablege des Bischofs. Martins Leichnam wurde in einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours überführt. Daran sollen die heutigen Martinszüge mit den hübschen, meist selbst in Kita oder Schule gebastelten Laternen erinnern. (LH)

Eine Texthilfe für alle, die ein wenig aus der Übung gekommen sind:

Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind

1. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Roß, das trug ihn fort geschwind. St. Martin ritt mit leichtem Mut, sein Mantel deckt ihn warm und gut.

2. Strophe

Im Schnee saß, im Schnee saß, im Schnee da saß ein armer Mann, hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an. O helft mir doch in meiner Not, sonst ist der bittre Frost mein Tod!

3. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin zog die Zügel an, sein Roß stand still beim armen Mann, Sankt Martin mit dem Schwerte teilt' den warmen Mantel unverweilt.

4. Strophe

Sankt Martin, Sankt Martin, Sankt Martin gab den halben still, der Bettler rasch ihm danken will. Sankt Martin aber ritt in Eil' hinweg mit seinem Mantelteil.

(RP)
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