Leverkusen Hitdorf gedachte gestern am Ehrenmahl der Kriegstoten

Leverkusen · Das Kriegsende vor 70 Jahren war gestern in Hitdorf Anlass, um am Ehrenmal mit einer Kranzniederlegung der Toten der Weltkriege zu gedenken. Dabei kamen alle Generationen zusammen. So sprach zunächst der 83-jährige Peter Klug, der die Gedenkfeier initiiert hatte, einleitende Worte und betonte die Bedeutung des Ehrenmals: "Gerade, weil auch Hitdorfer während der Weltkriege starben. Das Ehrenmal sorgt dafür, dass wir sie im Gedächtnis behalten." Während des Ersten Weltkrieges starben 60 Menschen aus Hitdorf, während des Zweiten Weltkrieges 180.

 Jung und Alt gestalteten gestern die Gedenkfeier an die Weltkriegstoten am Mahnmal in Hitdorf.

Jung und Alt gestalteten gestern die Gedenkfeier an die Weltkriegstoten am Mahnmal in Hitdorf.

Foto: Uwe Miserius

Klug erinnerte besonders an die acht Kinder aus Hitdorf, die in den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges umgekommen waren. Ihnen war schließlich auch das Gedicht "Wenn jeder eine Blume pflanzte" von Peter Härtling gewidmet, das zwei Schüler der St. Stephanus-Grundschule vortrugen. Als Klug die Verantwortlichen der Grundschule fragte, ob sie an der Gedenkfeier teilnehmen würden, waren diese sofort einverstanden. "Wir fanden das sehr wichtig. So können wir den Kindern vermitteln, dass es nicht selbstverständlich ist, in Frieden zu leben", erklärten die Lehrerinnen Kerstin Beddies und Elisabeth Sanner. Während die Schüler Chiara Henschel und Konstantin Roos die Worte Härtlings rezitierten, herrschte eine bewegende Stille unter allen Anwesenden. Die neunjährige Chiara lieferte zudem eine beeindruckende Interpretation des Gedichts: "Wenn sich alle Menschen einfach an solchen Kleinigkeiten, wie bunten Blumen, freuen würden, dann gäbe es überall Frieden."

Bewegende Worte sprach auch Prälat Erich Läufer. Er war Anfang 1943 im Alter von 17 Jahren "von der Schulbank weg in den Krieg gerissen worden. Für mich gab es dann keine Jugend mehr." Er betonte: "Im Krieg gibt es nur Verlierer. Diese Jahre dürfen nicht verjähren, denn dann werden sie vergessen. Wir leben seit 70 Jahren in einer Oase des Friedens und das mitten in weiteren Kriegswirren, wie denen in Syrien oder Nigeria."

(aks)
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