Leverkusen Hitdorfer "Gummibärchen" für Elefanten im Kölner Zoo
Hitdorf · Die Elefanten im Kölner Zoo haben eine Vorliebe für frisch geschnittene Weiden aus Leverkusen.
Die sechsjährige Marlar hat einen ganz besonderen Geschmack, wenn es um Leckereien geht. Die junge Dame kaut vorzugsweise auf dicken Ästen herum. Die bringt ihr Reinhard Schabbing von seinen Touren mit, wenn er mal wieder Kopfweiden und Birken zurückgeschnitten hat. Dann ist die Aufregung groß im Elefantengehege des Kölner Zoos, wo Marlar mit den anderen Dickhäutern steht.
Am Montag war es mal wieder soweit. Einen ganzen Hänger voll mit dem leckeren Grün hat ihnen Schabbing serviert. "Die Weide ist das Gummibärchen für die Elefanten", weiß er. Und die Kopfweide vom Hitdorfer Rheinufer bekam die Elefanten-Familie schnittfrisch ins Gehege.
Einmal pro Woche fährt Schabbing mit seinem Lkw durch Köln und Leverkusen und schneidet dort Äste ab, wo es nötig ist. Der Hänger sei jedes Mal voll, wenn er zurück nach Köln kommt. Damit sich der Ausflug lohnt, teilt ihm vorher der Naturschutzbund Leverkusen (NABU) mit, wo ein Rückschnitt mal wieder fällig wäre. "Wir haben den Überblick, wo Weiden stehen und an welche gut ranzukommen ist", berichtet Frank Gerber von der Naturschutzstation Leverkusen/Köln.
Marlar und ihre Elefanten-Tanten freuen sich schon seit einem Jahr über die Leibspeise mit den dicken Ästen. Wenn Marla auf den Hitdorfer Weiden rumkaut, geht es natürlich in erster Linie um den Geschmack — doch für den Zoo erfüllen die dicken Äste auch eine andere Funktion, wie Schabbing erklärt: "Es ist wichtig, die Tiere zu beschäftigen. Wenn sie immer das gleiche bekommen, könnten mit der Zeit Verhaltensstörungen auftreten." Neben Weiden schmecken dem Elefanten-Gaumen vor allem auch Weihnachtsbäume und Birken. Die Tannenbäume sollten die Leverkusener und Kölner aber vor allem ohne Lametta vorbeibringen, denn da hört auch für einen Elefanten der gute Geschmack auf.
