Leverkusen Hitdorfer Karneval "ist einfach Kult"

Leverkusen · Die Westfalen haben doch Humor. Ein Ehepaar aus Dülmen reiste am Wochenende extra an, um sich die Kostümsitzung der Hetdörper Mädche un Junge nicht entgehen zu lassen. Erlebt haben sie einen durchweg amüsanten Abend mit ausgefallenen Verkleideten.

Kostümsitzung der "Hetdörper Mädche un Junge"
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Die bunt geschmückte Stadthalle mit 360 Sitzplätzen war schon Wochen vorher ausverkauft. Und die Vorfreude hatte bis Samstagabend gehalten, als die Karnevalsgesellschaft "Hetdörper Mädche un Junge vun 93" (HMJ) zur großen Kostümsitzung bat. Bereits beim Einmarsch der HMJ-Kinder- und Jugendtanzgruppe herrschte prima Stimmung. Und so sollte es für die nächsten Stunden auch bleiben, in denen Köbes Walter Gerhards und Uwe Steeg die Jecken durch das Programm führten.

Als Punkerin hatte sich die 58-jährige Dorfärztin Dr. Christiane Agternkamp verkleidet. Nachdem sie 2004 aus Aachen zugezogen sei, schilderte das bekennende Mitglied des einzigen Kölner Frauen-Karnevalsvereins "Colombina Colonia", habe sie sich in Hitdorf "von Anfang an zu Hause" gefühlt. Selbstredend besuche sie als Fan des HMJ und von Walter Gerhards ("Es ist toll, was er hier alles auf die Beine gestellt hat") jede Sitzung. Die sei "einfach Kult".

Von der Ärztin — Punkerin — Ärztin

Es bleibt aber nicht alleine beim Sitzungsbesuch. Denn auch beim Straßenumzug am Karnevalsfreitag ist sie als eine von insgesamt 120 im Land zugelassenen leitenden Notärzten im Einsatz. Wenn etwas Unvorhergesehenes passiere, erläuterte die Medizinerin, könne es schnell zum so genannten "Großschadensereignis" kommen. Dann sei schnelles Handeln gefragt.

Nachdem die Kölner Altstädter, Sänger und Kölner Ex-Prinz Wicky Junggeburth, Liedermacher Uli Teichmann, die Musikgruppe Schäng und "Putzfrau Achnes Kasulke" für viele Lacher gesorgt hatten, setzte das 19. Dreigestirn mit Prinz Dirk I., Bauer André und Jungfrau Klaudia noch eins obendrauf.

Voller Begeisterung waren Margret und Peter Schilke bei der Sache, als auch die Fährgarde ihre Tänze auf der Bühne präsentierte. Das Ehepaar ist seit zwölf Jahren Mitglied des HMJ. Beide finden die Sitzungen, die sie zwei Mal pro Jahr besuchen, "natürlich super". Aber ziemlich schnell nach Ende des offiziellen Programms — am Samstag kamen noch die "Jungen Trompeter", Bauchredner Fred van Halen, die Tanzgruppe "Die Schlebuscher" und die Musikgruppe "Die Rheinländer" — setzten sie sich ins Auto und fuhren nach Hause. Denn bis das Ehepaar zurück in Dülmen/Münsterland war, hatte es noch die satte Strecke von 160 Kilometern vor sich. Rheinische Jecken aus Westfalen eben.

Näher als das Münsterland

Wer näher am jecken Geschehen wohnte als die Münsterländer, blieb der Stadthalle auch nach dem Programmende noch närrisch treu.

(gkf)
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