Tierheim Leverkusen Hochbetrieb nach Karneval - Kaninchen aus dem Auto geworfen

Leverkusen · Während der "Feiertage" an Karneval haben viele Leverkusener gemerkt, dass sich ein Haustier und ausschweifende Partys nicht immer einfach verbinden lassen: Seitdem gab es starken Zulauf im Tierheim - elf Hunde, 20 Katzen und 13 Kleintiere wurden häufig einfach ausgesetzt.

Tierheim Leverkusen: Viele Zugänge nach Karneval
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Einen besonders herzlosen Fall erlebte eine Hundeausführerin in der vergangenen Woche, wie Gerd Kortschlag, erster Vorsitzender des Leverkusener Tierschutzvereins berichtet. "Ein Autofahrer hat an unserer Schranke einfach ein Kaninchen aus dem Auto geschmissen. Schade, dass sich unsere Helferin vor lauter Aufregung das Kennzeichen nicht merken konnte."

Der "Meister Lampe" wartet nun wie seine Artgenossen auf einen neuen Besitzer. Bei Anfragen nach einem kleinen Osterhasen schalten Kortschlag und die Mitarbeiter aber auf stur. "Wer nur einen kleinen Hasen mit ins Osternest setzen will, ist bei uns falsch. Wir wollen die Tiere ja nicht auf Teufel komm' raus vermitteln und dann sind sie nach zwei Wochen wieder da", sagt Kortschlag. Auch wenn jemand mit seinen Absichten zunächst hinterm Berg hält, im Vermittlungsgespräch "bekommt man das raus", wie Tierpflegerin Stefanie Grützemann aus Erfahrung weiß.

Während es bei den Kleintieren und Katzen eine höhere Fluktuation gibt, sind viele Hunde Langzeitgäste. Gismo ist schon seit 2007 im Tierheim und wird es woh auch bleiben. "Aber zwei Patinnen kümmern sich regelmäßig um ihn", sagt Kortschlag.

Für den Beaglewelpen Bobby und Kangal Konrad gibt es ebenfalls noch kein Happy End. "Eine Mitarbeiterin nimmt Bobby abends mit nach Hause, damit er nicht im Zwinger bleiben muss", sagt Kortschlag. Bei Welpen ist man besonders kritisch mit der Auswahl eines neuen Besitzers - kleine Hunde machen mehr Arbeit, müssen unter Umständen nachts vor die Tür und brauchen Erziehung. "Wenn man das erläutert, nehmen manche auch Abstand von ihrem Vorhaben." Konrad hat ein Herzleiden und steht weiter in der Tierklinik unter Beobachtung, noch geht es im aber so gut, dass man ihn nicht einschläfern möchte.

Ein Notfall ist Katze Mandy, für die eine Pflegestelle gesucht wird. Sie hat "Katzen-Aids" und darf deswegen nur in der Wohnung gehalten werden. Für Menschen ist die Krankheit nicht ansteckend, für andere Katzen schon. Deswegen sollten in der Pflegestelle keine anderen Katzen leben oder nur andere daran erkrankte Tiere.

(irz)
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