Hochwasser und Sturm 100.000 Euro Schaden am Klinikum Leverkusen

Leverkusen · Das Wetter stellt Leverkusen in diesem Januar auf die Probe. Die Sturmschäden sind noch nicht ganz weggeräumt, da macht der Rheinpegel wieder Sorgen.

Bilder vom Sturm Friederike in Leverkusen und Leichlingen
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Der Sturm in Leverkusen und Leichlingen

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Foto: Uwe Miserius

Unter intensiver Beobachtung steht derzeit der Kölner Rheinpegel auch in Leverkusen. Die Technischen Betriebe der Stadt (TBL) halten die Werte aus Köln genau im Auge. Gestern Mittag lag der Pegelstand bei 7,30 Metern. Die Tendenz langsam steigend. Wegen "ergiebigen Niederschlägen und Tauwetter" im Raum Oberrhein, werde der Wasserstand am Kölner Pegel in den nächsten Tagen weiter ansteigen, hieß es gestern in Wasserstandsvorhersage der Stadtentwässerungsbetriebe Köln.

"Wir sind gespannt, ob wir die Hochwasserschutztore in Hitdorf wieder aufbauen müssen", sagt TBL-Chef Wolfgang Herwig. "Heute und morgen wird es noch nicht kritisch. Morgen aber werden wir entscheiden, ob wir aufbauen müssen." Darin haben die TBLer und ihre Helfer schon Übung, bereits am 5. und 6. Januar hatten sie die Tore eins bis fünf aufgebaut. "Dass wir das an zwei Tagen hintereinander - Tore drei und vier zuerst, dann die anderen, und nicht alles am gleichen Tag gemacht haben, hat sich als glücklich erwiesen", ergänzt der TBL-Chef.

Zur Erinnerung: Erreicht der Rhein in Köln die Marke von 8,20 Metern, bekommen die Hitdorfer nasse Füße. Bis zu der Pegel-Marke müsse zumindest das Tor vier (nähe Hitdorfer Hafen) aufgebaut sein.

Bis zu dem Pegelstand nicht mehr warten will "Fritz Middelanis". Die Auto- und Personenfähre "werde bis zum kommenden Sonntag, 28. Januar, aufgrund des steigenden Wasserpegels und des Treibguts im Fluss nicht mehr fahren, teilte die Häfen und Güterverkehr Köln AG gestern mit. Hochwasser hatte bereits Anfang des Jahres für Einschränkungen beim Schiffsverkehr auf dem Rhein gesorgt - zeitweise musste die gesamte Schifffahrt eingestellt werden.

Windgeschwindigkeiten von Orkan "Friederike" 2018 in NRW
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Diese Windgeschwindigkeiten erreichte "Friederike"

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Foto: Bretz, Andreas

Für Wetterkapriolen hat auch das Orkantief Friederike in der vergangenen Woche reichlich gesorgt. Noch immer werden Auswirkungen sichtbar. So wie etwa am Grünen Weg in Schlebusch, wo offensichtlich ein Firmenfahrzeug, das für selbstreinigende Oberflächen wirbt, zumindest im Heckbereich nach dem Sturm über kaum noch Oberfläche verfügt.

Ein Baum war auf den Kofferraum gestürzt - mit heftigen Auswirkungen, die gestern noch zu sehen waren.

Zu sehen ist am Klinikum auch noch etwas, nämlich ein Provisorium: Friederike fegte ein rund 200 Quadratmeter großes Dach eines Gebäudes im Verwaltungsbereich davon: "Die Eternitplatten sind quer über die Zufahrt gezogen, auf der normalerweise reger Betrieb herrscht", berichtete Klinikum-Geschäftsführer Hans-Peter Zimmermann.

"Zu dem Zeitpunkt war der Bereich aber wegen Arbeiten ohnehin abgesperrt, sodass niemand zu Schaden kam." Der Sachschaden aber ist erheblich: Zimmermann beziffert ihn mit 100.000 Euro. Eine Woche zuvor war im Klinikum-Park eine große Eiche quer über den Fußweg vom Parkhaus zum Haupteingang gestürzt und hatte einen Lichtschacht getroffen. Verletzt wurde auch hier niemand, sagt Zimmermann.

(RP)
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