Leverkusen/Köln HoGeSa: Polizei zeigte drei Leverkusener an

Leverkusen/Köln · Bei der Kundgebung "Hooligans gegen Salafisten" (HoGeSa) ist es im vergangenen Oktober in Köln zu Ausschreitungen gekommen, an denen auch drei Beschuldigte aus Leverkusen beteiligt gewesen sein sollen.

Das sind die "Hooligans gegen Salafisten"
Infos

Das sind die "Hooligans gegen Salafisten"

Infos
Foto: dpa, cas kde

Anklage wurde gegen die Leverkusener zwar noch nicht erhoben, wie Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn jetzt auf Nachfrage mitteilte. Es werde aber weiter gegen sie ermittelt. 130 Anzeigen habe die Polizei gegen Demonstrationsteilnehmer vom 26. Oktober 2014 erstattet, berichtet der für den Bereich Staatsschutz zuständige Oberstaatsanwalt. 115 mutmaßliche Tatverdächtige seien davon mittlerweile identifiziert, unter ihnen auch die drei Leverkusener.

Bei der Kundgebung wurden Polizisten mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Beamten setzten Wasserwerfer und Schlagstöcke ein. 44 Polizisten wurden verletzt und sechs Hooligans festgenommen. Übergriffe gegen Ausländer soll es durch rechtsradikale Demonstrationsteilnehmer auch anschließend noch in Bundesbahn-Zügen gegeben haben.

Hooligans gegen Salafisten in Köln: Krawalle bei Hogesa-Demo
27 Bilder

Köln 2014: Krawalle bei Hooligan-Demo

27 Bilder
Foto: dpa, cas hpl

In einem ersten "Schub" stehen jetzt die ersten im Zusammenhang mit der HoGeSa-Kundgebung Tatverdächtigen vor dem Kölner Amtsgericht. Eine 21-Jährige aus Bergisch Gladbach ist zu Beginn dieser Woche bereits zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung verurteilt worden.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die junge Frau eine gefüllte Plastikflasche auf Polizeibeamte in der Absicht geworfen hatte, diese zu verletzen. Außerdem hatte sie die Polizisten unter anderem als "Penner" beschimpft. Sie soll auch den Hitlergruß gezeigt haben, wurde dafür aber nicht verurteilt. Die Begründung des Kölner Amtsrichters: Die Frau habe diesen Gruß nur als Provokation und Beleidigung, nicht aber als Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation verwendet. Es sei bei der Bergisch Gladbacherin im Ermittlungsverfahren und vor Gericht keine nationalsozialistische Gesinnung zu erkennen gewesen.

Januar 2015: Hooligans bei "Pediga"-Umzug in Duisburg
18 Bilder

Januar 2015: Hooligans bei "Pediga"-Umzug in Duisburg

18 Bilder
"No Hogesa": Essen stellt sich quer
11 Bilder

"No Hogesa": Essen stellt sich quer

11 Bilder
Foto: dpa, jhe

Zwei weitere Anklagen hat die Staatsanwaltschaft Köln laut Amtsgerichtssprecher Dr. Marcus Strunk mittlerweile erhoben. Außerdem liegen dem Amtsgericht Köln neun Strafbefehle mit Geldbußen gegen Teilnehmer der Kundgebung vor. Es kann nun noch längere Zeit dauern, bis alle weiteren noch offenen 115 Strafanzeigen, inklusive der drei gegen Leverkusener, bei der Staatsanwaltschaft aufgearbeitet sein werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort