Hundeangriffe in Leverkusen-Hitdorf Besitzer wollen Gelände besser sichern
Leverkusen · 30 Bürger haben sich am Freitagabend in einer Gaststätte getroffen, um über die freilaufenden Hunde zu sprechen, die in Hitdorf bei vielen für Angst sorgen. Dabei wurde es teils persönlich.
Die Anwesenden fielen sich immer wieder gegenseitig ins Wort, beleidigten einander teils sogar persönlich. Bis Ute Fränkel - die zugab, die Lawine erst ins Rollen gebracht zu haben - die Gemüter beruhigte und vorschlug, jeder solle sich mal zurückhalten. Es gehe schließlich darum, das weitere Vorgehen gemeinsam zu besprechen.
Trotz aller Unstimmigkeiten beschäftigte fast alle Anwesenden nur ein Thema: Die Angst vor freilaufenden Hunden der türkischen Rasse Kangal. Normalerweise sind alle drei Tiere auf dem Grundstück eine Familie heimisch, die an der Quarzstraße ein Transportunternehmen betreibt. Zuletzt ist es den Tieren - Rüden können ein Stockmaß von mehr als 80 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 70 Kilogramm erreichen, in zwei Bundesländern wird die Rasse gar als "vermutlich gefährlicher Hund" eingestuft - offenbar gleich mehrfach gelungen, das Betriebsgelände zu verlassen. Genau das war der Stein des Anstoßes. "Wie kann so etwas geschehen?", hinterfragten die wütenden Anwohner.
Sie wolle keinesfalls zwischen die Fronten geraten, um ihr eigenes Tier vor den Angriffen der großen Hunde beschützen zu müssen, schimpfte eine Frau. Genau das hatte ein Mann getan, dessen Jack Russel zuletzt von den drei Hunden in die Mangel genommen worden sein soll. Unter Tränen schilderte er das Geschehene und räumte ein, sein Vierbeiner sei nicht an irgendwelchen Verletzungen gestorben, sondern am offenbar erlittenen Schock. Über einen weiteren Vorfall, der am gleichen Abend geschah, war der Hundebesitzer nicht minder erbost. Welche Lösung es denn geben könne, wollte er von einem herbeigerufenen Polizisten wissen. Schließlich sei es noch viel schlimmer, wenn einem Kind etwas Derartiges widerfahre. Daraufhin habe der Polizist lapidar erwidert: "Autounfälle passieren auch."
Drei Vertreter der attackierten Familie hörten zu, ohne etwas zu sagen. Die Anwältin der Familie sah ihre Mandanten als Opfer einer Hetz- und Verleumdungskampagne, wollte sich wegen des laufenden Verfahrens und in Gegenwart der Presse aber nicht äußern. Sie meinte, es sei ein oder zweimal vorgekommen, dass die Hunde weglaufen konnten. Obwohl das Grundstück gut gesichert sei, entkamen die Hunde vermutlich durch ein geöffnetes Tor. Derzeit werde an einer Lösung innerhalb vertretbarer Zeit gearbeitet. Angedacht sei etwa eine doppelte Schleuse.