Burscheid Hunderte Interessierte besuchten den blühenden Mönchhof

Burscheid · Verschwenderische Blütenfülle soweit das Auge reicht. So attraktiv präsentierten sich die Obstanlagen Mönchhof beim ersten "Tag der offenen Tür" seit vielen Jahren. Hunderte Besucher - auch aus dem benachbarten Lützenkirchen - nutzten die Gelegenheit, um sich auf dem rund 25 Hektar großen Gelände am Rande des Bergischen Landes inmitten der früheren "bergischen Obstkammer" umzusehen, Produkte der Nachbarn vom Grunder Hof und Thomashof zu erwerben oder über den Kunsthandwerkermarkt zu schlendern. Viele kamen zu Fuß, noch mehr mit dem Pkw.

 Egbert Semrau erklärt den Besuchern auf dem Mönchhof Wissenswertes über die Baumblüte und die Ernte.

Egbert Semrau erklärt den Besuchern auf dem Mönchhof Wissenswertes über die Baumblüte und die Ernte.

Foto: Uwe Miserius

Seit 20 Jahren haben Mechthild und Norbert Stamm auf dem Mönchhof das Sagen. Vor 15 Jahren wollte die Familie eigentlich eine Zufahrt von der Kreisstraße 2 im Forellental zur Obstplantage umbauen, so dass sich Lkw nicht länger durch enge Gassen von Großhamberg oder über den Feldweg von der Schönen Aussicht quälen müssen. Es gab Probleme, die Pläne wurden ausgesetzt.

Aus dem gleichen Grund wurde auch das geplante, aber nie realisierte Windrad inzwischen ad acta gelegt. Die Straße wurde doch noch gebaut. Seit einigen Tagen ist sie eröffnet und schlängelt sich 340 Meter lang und sechs Meter breit in leichter S-Form mit bis zu 14 Prozent Steigung den Berg hinauf. 160 000 Euro hat sie gekostet. "Ich hätte gerne eine Baumallee gehabt. Aber das war wegen der steilen Böschung leider nicht möglich," bedauert Mechthild Stamm.

Entlang der Straße standen jetzt etliche Hinweisschilder, auf denen Obstsorten und andere Einzelheiten erläutert wurden. Wer mehr wissen wollte, konnte mit dem Plantagentaxi - eigentlich für die Ernte gedacht - durch die blühenden Obstkulturen fahren oder an Führungen durch die Mosterei und die Obsthalle teilnehmen, in der Äpfel und Heidelbeeren gelagert und verpackt werden.

Auf den Plantagen wachsen Früchte wie Johannis-, Brom- und Heidelbeeren. Seit Obstbaumeister Norbert Stamm den Betrieb 1995 übernahm, weitete er die ursprüngliche Obstanbaufläche aus und ergänzt sie um einige Sorten. Hauptkultur, erläuterte er, sei die Heidelbeere mit einem Anteil von 15 Hektar, gefolgt von Äpfeln und Erdbeeren.

Heimische Obstsorten werden ebenfalls angebaut, Pflaumen und Zwetschgen, Holunder und Äpfel teils frisch im Hofladen und auf Wochenmärkten angeboten. Sie werden aber auch teils in der hofeigenen Mosterei zu Fruchtaufstrichen oder Säften und Getränken verarbeitet. Neuerdings gibt es zudem diverse Fruchtzuckersorten, die aus gefriergetrockneten Früchten hergestellt werden.

(gkf)
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