Leverkusen Hundeverein wehrt sich gegen Kündigung

Leverkusen · Die rund 30 Mitglieder des Schäferhundvereins Leverkusen-Küppersteg sind empört. "Unserer Ortsgruppe wurde das Gelände in Rheindorf gekündigt, und zwar von der Bahn", berichtet der Verein auf seiner Internetseite. Dabei sei man auf dem Gelände an der Oderstraße schon seit 43 Jahren ansässig.

 Claus Schäfer - mit dem dreijährigen Rüden Leonidas - ist Vorsitzender des Hundevereins

Claus Schäfer - mit dem dreijährigen Rüden Leonidas - ist Vorsitzender des Hundevereins

Foto: Uwe Miserius

Als Grund habe die Bahn genannt, das 8000 Quadratmeter große Areal als Ausgleichsfläche für das neue ICE-Werk in Köln zu benötigen. "Des weiteren ist geplant, auf dieser Fläche einen Vogel, den Neuntöter, anzusiedeln." Die Kündigung sei zum 31. November 2017 ausgesprochen worden.

"Die Frechheit ist aber, dass wir erstmals im Januar 2017 telefonisch von dieser Absicht der DB von einem Unterbezirksvorsitzendem der Kleingärtner erfahren haben", schreibt der Verein. Die Kleingärtner gehören zum Bereich der DB Landwirtschaft. "Und diese sind auch die Einzigen, die sich für uns einsetzen. Selbst die wussten vorher nichts." Somit hätten weder sie noch der Verein Einspruch gegen das Planfeststellungsverfahren einlegen können. Noch im Januar habe man kurzfristig ein Gespräch auf dem Gelände organisiert, an dem unter andere, der Teilgruppenleiter des Projekts, die DB Immobilien, die DB Fernverkehr, die DB Netz AG sowie ein Teil des Vereinsvorstandes teilgenommen hätten. "In diesem Gespräch wurde uns nochmals ausführlich dargelegt, warum und wofür unser Gelände benötigt wird und es auch keine andere Fläche irgendwo in der Republik gibt."

"Unser Hund trainiert fast jeden Mittwoch und Sonntag auf dem Gelände", berichten Marlene und Horst Herweg. Es übten auch keineswegs nur Schäferhunde auf dem Areal Gehorsam oder für die Begleithundprüfung. "Hier sind zum Beispiel auch ein Mischling und ein Dobermann."

Am Mittwoch sei nun ein Termin mit Oberbürgermeister Uwe Richrath anberaumt, in der Hoffnung, dass dieser noch ein gutes Wort für den Verein bei der Bahn einlegen könne. "Es sollen auch die Politiker Wolfgang Bosbach und Karl Lauterbach angeschrieben werden", sagt Horst Herweg. Auf Facebook sei der Eintrag über die unerwarteten Schwierigkeiten des Vereins schon über 30.000 Mal angeklickt worden.

Die Pressestelle der Deutschen Bahn konnte gestern zu dem Sachverhalt noch keine Auskunft geben. Man müsse erst intern recherchieren, hieß es.

(sug)
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