Leverkusen Im Klinikum in Wohlfühlatmosphäre unters Messer

Leverkusen · Die Anbauten in der dritten, vierten und fünften Etage des Klinikums Leverkusen sind fertiggestellt. Nach den Feierlichkeiten zum Richtfest vor rund einem Jahr wurde gestern das oberste der drei Stockwerke in recht großem Rahmen eröffnet. Wohlfühlatmosphäre soll Patienten den Aufenthalt so kurzweilig wie möglich gestalten. Bestenfalls bleiben sie nur einen Tag, maximal zwei bis drei.

 In dem Tagesoperations-Zentrum sollen 15 bis 20 Operationen pro Woche stattfinden und die Patienten nur einen bis drei Tage bleiben.

In dem Tagesoperations-Zentrum sollen 15 bis 20 Operationen pro Woche stattfinden und die Patienten nur einen bis drei Tage bleiben.

Foto: Miserius

Schick sieht sie aus, die Aufstockung des Funktionstraktes im fünften Obergeschoss des Klinikums. Parkett in dunkelbraun gehalten, viel Glas und somit lichtdurchflutete Räume erzeugen ein völlig anderes Bild als von den größtenteils dunklen Fluren gewohnt. Auf 1000 Quadratmetern sind im neuen "TagesOperationsZentrum" drei OP-Säle, funktionale Schleusen sowie Ruhe- und Erholungsräume untergebracht.

Die Kosten für die Baumaßnahmen betrugen insgesamt rund 15 Millionen Euro. "Die helle, freundliche Gestaltung soll den Patienten die Angst nehmen", erläuterte Jürgen Zumbé, Direktor der Klinik für Urologie. Und die ersten Eindrücke zeugen davon, dass dieses Vorhaben aufgehen könnte. Die Fenster in den Ruheräumen über den Baumwipfeln wurden wohl bedacht niedrig angelegt. In einem Sessel, der zum Liegestuhl oder einem Bett umfunktioniert werden kann, sollen die Patienten vor und nach ihrer Operation Kraft tanken.

Der Ablauf im "TagesOperationsZentrum", in dem laut Gerd Molter gut 15 bis 20 Operationen pro Woche geplant sind, ist als fließender Kreislauf angelegt. Während die Infektstation mit zwölf Betten auf der vierten Etage bereits seit anderthalb Wochen in Benutzung ist, soll das Zentrum Anfang Mai in Betrieb gehen. "Die OP-Säle müssen ausgestattet, am Baukörper letzte Maßnahmen ergriffen werden", erläuterte Wolter.

Zudem sollen in naher Zukunft Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten eingegangen werden. Diese sollen ihre Patienten begleiten, können die Räumlichkeiten somit ebenfalls verwenden. "Das Ziel ist es, Operateure aus der Gegend zu gewinnen", erklärte Wolter. Kollege Zumbé betonte, in anderen Ländern sei diese Art der Versorgung bereits weit verbreitet. Hierzulande fehle es dafür noch an den nötigen Strukturen.

Weitere Baumaßnahmen am Hauptgebäude sind bereits mehr oder weniger in Planung. So betonte Paul Hebbel, stellvertretender Vorsitzender des Klinikum-Aufsichtsrates: "Wir haben sogar Vorsorge für einen zukünftigen Hubschrauberlandeplatz getroffen."

Im Anzug zeigte sich auch Chirurg Nico Schäfer, der als Oberarzt in Bonn arbeitete und alsbald ans Klinikum kommt. Er beerbt Karl-Heinz Vestweber, der mit 69 Jahren in den Ruhestand geht.

(RP)
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