Leverkusen Immer mehr Junge ziehen nach Opladen

Leverkusen · Ab Freitag zeigen die Opladener Galerie-Freunde im Wohnhaus Upladin eine fotografische Reise durch den Stadtteil. Sie belege auch dessen Wandel, sagen die Macher. Ergänzt wird die Schau durch ein Experten-Symposium und ein Buch.

 Die Bilder hängen schon im Erdgeschoss-Flur im CBT-Wohnhaus Upladin. Und Fotograf Willy Borgfeld (r.) und Texter Hans-Erich Hofmann sind bereits voller Vorfreude auf die Ausstellungseröffnung morgen Abend. Am 7. November erscheint das zur Ausstellung gehörende Buch: "Wohnen in Opladen".

Die Bilder hängen schon im Erdgeschoss-Flur im CBT-Wohnhaus Upladin. Und Fotograf Willy Borgfeld (r.) und Texter Hans-Erich Hofmann sind bereits voller Vorfreude auf die Ausstellungseröffnung morgen Abend. Am 7. November erscheint das zur Ausstellung gehörende Buch: "Wohnen in Opladen".

Foto: Uwe Miserius

Opladen im Dornröschenschlaf. Das Image haftet dem Stadtteil lange schon an. Hans-Erich Hofmann - ein gebürtiger Pfälzer, der seit den 1950ern in Opladen lebt - setzt ein dickes Aber: "Es bewegt sich was in Opladen, es herrscht derzeit eine Dynamik, wie wir sie nicht vermutet hätten", sagt das Mitglied des Trios Opladener Galerie-Freunde (OGF) mit einem breiten Lächeln. "Zuzüge aus dem Umland, Wohnungswechsel in der Stadt, Großbauprojekte.

Und: In Opladen wohnen längst nicht nur alte Leute." Beispiel Banstadt: Ins neue Quartier zögen immer mehr junge Leute. Hofmann rechnet vor: "In die rund 800 Wohnungen der Bahnstadt ziehen Leute, vielleicht bis 50 Jahre. Das macht bei jeweils zwei Personen schon 1600 junge Leute, hinzukommen noch rund 2000 Studenten. Das sind fast 4000 junge Menschen, die in Opladen leben wollen."

Parallel baue unter anderem der Gemeinnützige Bauverein Opladen (GBO) weiteren Wohnraum, etwa auf dem ehemaligen Tankstellen-Gelände an der Kölner Straße und auf der Freifläche an der Düsseldorfer Straße. "Da liegt noch kein Stein, aber es haben schon Leute ihr Interesse bekundet, dort eine Wohnung beziehen zu wollen." Opladen sei im Wandel, betont Hofmann.

Um den zu dokumentieren, aber auch den Ist-Zustand festzuhalten haben sich Hofmann und Fotograf Willy Borgfeld, ebenfalls OGF, Anfang 2013 aufgemacht, "Wohnen in Opladen" in Bildern und kurzen Texten festzuhalten. Menschen in Gärten, auf der Straße, auf ihrem Balkon, im Innenhof, vor dem Hauseingang und im Wohnzimmer sind zu sehen. "Unter jedem Foto ist festgehalten, was diese Menschen an Opladen schätzen", merkt Borgfeld an. Den Stadtteil haben die Beiden dabei in zehn Areale und die Sonderbereiche Altenheime, Bahnstadt und GBO unterteilt.

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Foto: Ines Rzepka

Die Recherche auf sich genommen haben sie aber nicht nur für die siebte Ausstellung der OGF im CBT-Wohnhaus Upladin, die morgen bei der Leverkusener Kunstnacht eröffnet wird. Denn nur ein Abend bzw. eine Schau bis Ende Dezember - das war den OGF zu wenig. "Wir wollten die Feststellungen, die wir bei unseren Gesprächen mit den Leuten gemacht haben, fachlich belegen. Deswegen gibt es am 7. November ein öffentliches Symposium", beschreibt Hofmann. Seine Idee schlug er Upladin-Leiter Wolfgang Pauls vor. Der stellt den Festsaal des Hauses zur Verfügung. Dort referieren an dem Tag Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, Bahnstadt-Chefin Vera Rottes, GBO-Chef Bernd Fass, Bauunternehmer Gernot Paeschke und Daniel Zerweck, Koordinator Demografischer Wandel bei der Stadt.

Um das Thema weiter im Gedächtnis zu verankern, haben Borgfeld und Hofmann ein Buch zusammengestellt aus 80 Fotografien und Texten. Der Titel: "Wohnen in Opladen". Er hätte auch lauten können: "Dornröschen ist wachgeküsst."

(RP)
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