Leverkusen In der Stadt steigt Nachfrage nach Bank-Schließfächern

Leverkusen · Banken in der Region berichten, dass die Nachfrage nach Schließfächern und Tresoren in den vergangenen Monaten gestiegen ist. Experten führen diese Entwicklung auf die andauernd hohen Einbruchszahlen zurück.

Auch Rafael Barchanski, Filialdirektor der Commerzbank in Wiesdorf, beobachtet diesen Trend. "Wir verzeichnen bundesweit wie auch in Leverkusen eine Steigerung der Nachfrage: Hier in Leverkusen haben wir in unseren Filialen Wiesdorf und Opladen noch vereinzelt Schließfächer frei", sagt er. Was sind die Gründe für die steigende Nachfrage? Barchanski sieht vor allem einen: "Alle drei Minuten wird laut Kriminalstatistik irgendwo in Deutschland eingebrochen. Die Zahl der Einbrüche ist in 2015 um zehn Prozent gestiegen, seit 2005 sogar um 50 Prozent", führt er an. "Viele Kunden haben Sorge vor einem Einbruch." Überdies investierten Anleger wieder zunehmend in Gold, das sie lieber in einem Tresor lagerten als zu Hause. Nach Angaben der Polizei wurden in Leverkusen allein in den ersten Monaten des vergangenen Jahres 528 Einbrüche gemeldet. Im Jahr davor waren es im gleichen Zeitraum sogar 582. Die Aufklärungsquote liegt laut Behörde bei etwas mehr als zehn Prozent.

Hans-Jörg Schaefer, Vorstand der Volksbank Rhein-Wupper, nennt die Auslastung der Schließfächer "traditionell hoch". Die Nachfrage sei in den vergangenen Jahren aber noch einmal gestiegen. "Speziell größere Schließfächer sind zum Teil nicht mehr verfügbar", merkt er gegenüber unserer Zeitung an.

Die Deutsche Bank in Leverkusen beobachtet diesen Trend bei ihren Bankkunden nicht. "Wir stellen eine stabile Nachfrage nach Schließfächern fest", sagt eine Sprecherin. Grundsätzlich sei eine ausreichende Zahl an Schließfächern verfügbar. Wie viele Schließfächer es bei der Deutschen Bank in Leverkusen gibt und wie viele davon belegt sind, will das Unternehmen aber nicht verraten.

10.000 Schließfächer gibt es bei der Sparkasse Leverkusen. 75 Prozent seien belegt, sagt Sprecher Benjamin Rörig: "Einen Nachfrageruck haben wir nicht." Die Nachfrage sei konstant hoch. Grundsätzlich sei es so, dass kleinere Fächer für Dokumente mehr nachgefragt würden als die großen. Die kleinsten Fächer sind bei der Sparkasse sechs Zentimeter hoch, die größten 60. Die kleinen Fächer kosten 40 Euro im Jahr, die großen 160 Euro.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort