Leverkusen "In Leverkusen fehlen gute Büroflächen"

Leverkusen · Wer über das Internet Kunden finden oder Produkte verkaufen will, dem will der Unternehmer Michael Schuh helfen.

 Webdesign und E-Commerce, das sind die Geschäftsfelder von Michael Schuh.

Webdesign und E-Commerce, das sind die Geschäftsfelder von Michael Schuh.

Foto: uwe miserius

Webdesign und E-Commerce, das sind die Geschäftsfelder von Michael Schuh. So verrät es seine Visitenkarte. Aber Schuh drückt es für den Laien gerne einfacher aus: "Wer über das Internet Kunden finden oder Produkte verkaufen will, dem kann ich helfen." Zumeist arbeitet er also vor dem Bildschirm. "Mit 90 Prozent meiner Kunden kommuniziere ich online oder vielleicht noch über das Telefon.", sagt er.

Einmal pro Quartal geht Schuh aber für einen Vormittag offline, verlässt das weltweite Netz und seine "Mitschuh"-Agentur in Küppersteg, um bei Kaffee, Brötchen und Rührei vis-à-vis mit lokalen Mitstreitern zu reden: beim Business-Frühstück für Kreative der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL). Neben ihm sind diesmal rund zwei Dutzend Gleichgesinnte ins Restaurant Morsbroich gekommen. An Geschäftsleute, "bei denen der schöpferische Akt im Zentrum steht", richtet sich die Veranstaltung, erläutert Sebastian Hahn von der WFL die Definition der Kreativ-Unternehmer.

Am stärksten vertreten in diesem Segment seien in Leverkusen Werbeagenturen, Designer sowie Event- und Messebauagenturen. "Aber es kommen vereinzelt auch Künstler", sagt Hahn. Was ein wenig klingt wie der Auftakt eines studentischen Alltags - Frühstück von 10 bis 12 Uhr -, ist in diesem Fall eine Plattform zum Netzwerken. "Für mich als Zugezogenen war und ist das eine gute Möglichkeiten, Kunden kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Ich konnte hier auch schon Aufträge generieren", erzählt Schuh.

Auf dem Programm stehen diesmal zwei weitere Punkte. Das eine ist die Vorstellung eines neuen Fortbildungs-Workshops für Kreative. Den hat die WFL mit der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach entwickelt. Von dort ist Alexander Brändle gekommen, um das Seminar vorzustellen. "Es geht darum, dass sich die Teilnehmer noch sicherer in der Geschäftswelt bewegen können", erläutert er. Um Kreative im unternehmerischen Handeln und Denken noch fitter zu machen, behandelt der viermal dreistündige Workshop im Frühjahr die Bereiche Kommunikation/Präsentation, Recht und Betriebswirtschaft. "So bekommt jemand einen Überblick, wo er womöglich noch Probleme, aber vielleicht auch seine Stärken hat.", sagt Brändle.

Das andere Thema war die Präsentation einer Onlineplattform. Unter "http://www.kreativ-lev.de/" sollen künftig potenzielle neue Kunden möglichst die gesamte Kreativ-Branche der Stadt finden. Das ist der Plan der WFL. "Auf der Plattform kann sich jeder kostenlos anmelden, sein eigenes Profil und sein Angebot vorstellen", erläutert Hahn.

Ein solches Portal würde sich Michael Schuh nicht nur in der digitalen, sondern auch in der realen Welt wünschen. Denn ein Problem für die Kreativ-Branche der Stadt sieht er darin, "dass es schwierig ist, geeignete Büroflächen zu finden. Die meisten sind viel zu groß." Perfekt wäre für ihn ein eigenes Gebäude, das vielen kleinen Unternehmen ein berufliches Zuhause bietet. Aber insgesamt fühlt sich der vor vier Jahren aus dem Hessischen Zugereiste gut aufgenommen in Leverkusen: "Es ist eine offene Stadt, gut gelegen, in der sich meine Firma gut entwickelt hat."

(RP)
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