Leverkusen Initiative will gegen A1-Parkplatz vorgehen

Leverkusen · Die Bürgerinitiative "LEVkontraRaststätte" bereitet sich auf weitere Auseinandersetzungen vor – und feiert Erfolge.

 Eine Raststätte wird hier nicht mehr gebaut: Als Parkplatz für 50 Lkw kommt dieses Gelände in Lützenkirchen aber immer noch in Frage.

Eine Raststätte wird hier nicht mehr gebaut: Als Parkplatz für 50 Lkw kommt dieses Gelände in Lützenkirchen aber immer noch in Frage.

Foto: Uwe Miserius

Die Bürgerinitiative "LEVkontraRaststätte" bereitet sich auf weitere Auseinandersetzungen vor — und feiert Erfolge.

Das kann auch nicht jede Bürgerinitiative von sich behaupten: Nicht zuletzt dem hartnäckigen, kreativen Protest der Leverkusener Initiative "LEVkontraRaststätte" ist es zu verdanken, dass die ursprünglich geplante neue Raststätte mit Tankstelle in Remscheid verbleibt und nicht im Bereich des Bürgerbuschs gebaut wird. Dies geht indirekt aus einem Erlass des Bundesverkehrsministeriums hervor, aus dem ein Sprecher des nordrhein-westfälischen-Landesbetriebs Straßen.NRW gestern zitierte.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte die Behörde ganz offiziell in einer Mail an den Leverkusener Oberbürgermeister und an seine Kollegen in Burscheid und Remscheid die Entscheidung des Bundesverkehrsministers verkündet, an der Autobahn 1 werde es im Bereich Leverkusen keine Tank- und Rastanlage geben.

Noch nicht vom Tisch sind allerdings Pläne für einen Parkplatz mit WC, der Kapazitäten für 50 Lkw und 16 Pkw bieten soll. Ein Straßen.NRW-Sprecher bestätigte, da sei Leverkusen als Standort nach wie vor eine Option, "aber lärmtechnisch fällt das gegenüber einer Tank- und Rastanlage weitaus geringer ins Gewicht."

Geringer? Da kann Peter Westmeier nur den Kopf schütteln. Der Sprecher der Bürgerinitiative "LEVkontraRaststätte" sieht vielmehr kaum Unterschiede: "Der Tankstellen-Betriebslärm fällt vielleicht weg", räumte er gestern ein, "aber bis zu 50 Lkw, deren Kühlaggregate laufen und die beim Wiedereinfädeln auf die Autobahn Vollgas geben — ich kann mir gut vorstellen, was das für die Anwohner am Fester Weg, der Bruchhauser Straße oder der Fichtestraße bedeutet."

Die Initiative werde daher auch gegen einen solchen Plan zu Felde ziehen — notfalls auch wieder mit einer Menschenkette: "1200 Leute bekommen wir immer zusammen", kündigt Westmeier an.

Zurzeit allerdings kämpft "LEVkontraRaststätte" auch noch an anderen Fronten:

- Für das Teilstück der A 1 zwischen Burscheid und dem Leverkusener Kreuz soll es ein Tempolimit geben. "Es ist nicht einzusehen, dass auf diesem gefährlichen Stück ungehindert gerast werden kann", sagt Westmeier.

- Die Initiative will sich bundesweit vernetzen, um mit mehr Gewicht gegen bestimmte Projekte zu Felde ziehen zu können.

- Gemeinsam mit der Bürgerinitiative Dürscheid hat "Lev-kontra Raststätte" der Bezirksregierung Köln 600 Anträge auf mehr Lärmschutz entlang der Autobahn 1 überreicht. 400 davon stammen aus Leverkusen. Die Abgabe erfolgte gerade noch rechtzeitig innerhalb einer 30-jährigen Frist und könnte tatsächlich erreichen, dass Land oder Bund an der A 1 in Sachen Lärmschutz nachbessern müssen.

Mehr Ruhe vor dem Verkehrslärm fordern die Bürger aus Lützenkirchen, Steinbüchel und Anwohner am Leverkusener Autobahnkreuz. Bewohner von Dürscheid haben wegen des Lärms schon Klagen eingereicht, sagt Westmeier: "Wir warten den Ausgang des Verfahrens ab und ziehen dann notfalls nach", kündigt der Sprecher an.

Der Protest geht weiter.

(RP)
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