Leverkusen Insolvenz: Opladener Druckhaus Garcia saniert sich über Verkauf

Leverkusen · René Garcia hatte vor Gericht gekämpft - dafür dass ein großes Unternehmen für die erbrachten Dienstleistungen seines Medienhauses zahlt. "Es handelt sich um eine sechsstellige Summe", sagt der Geschäftsmann. "Von der hat er über einen bei Gericht geschlossenen Vergleich nur eine kleine Summe zurückbekommen. Zu wenig, um die finanzielle Lücke aufzufangen, die durch das Ganze entstand. "Dieser Vorfall vor einiger Zeit hat uns in die finanzielle Schieflage gebracht, aus der wir uns alleine nicht mehr befreien konnten", sagt Garcia. Der 60-Jährige stellte im März beim Amtsgericht Köln den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

"Schon da habe ich angefangen, nach Lösungen zu suchen, habe Kontakte aufgenommen" - auch zu Robert Kramer, der zwischen Essen und Bonn einen Firmenverbund von derzeit 15 Druckereien betreibt. Über Monate habe es Gespräche zwischen ihm und Kramer gegeben. Schließlich vermittelte Garcia den Unternehmer an den zuständigen Insolvenzverwalter Dr. Jens Schmidt, "sonst hätte es mit einem Investor vermutlich nicht so schnell geklappt", erläutert der Opladener Unternehmer. Schmidt unterzeichnete mit Kramer jetzt den Vertrag. Das Medienhaus Garcia gehört zu Kramers Verbund druck-rheinland.

René Garcia informierte gestern die Kunden: "Bei der Garcia GmbH, die seit dem 1.6.2015 unter der Leitung des Insolvenzverwalters Dr. J. Schmidt uneingeschränkt weitergeführt wurde, ist innerhalb kürzester Zeit eine zukunftsträchtige gute Lösung gefunden worden. Die Medienhaus Garcia GmbH, die unter der Leitung des bisherigen geschäftsführenden Gesellschafters René Garcia und Stefan Kröppel steht, wird den Betrieb vollumfänglich weiterführen. Es ist gemeinsam ein einvernehmlicher Sanierungsplan entwickelt worden, der es nun ermöglicht den Betrieb technisch wie wirtschaftlich fortzuführen."

Gut im Geschäft ist Garcia auch jüngst gewesen. Der Chef beziffert den Umsatz 2013 mit 3,5 Millionen, den aus dem vergangenen Jahr mit 3,3 Millionen Euro. "Aber durch das Ausbleiben dieses großen Betrages eines Kunden waren unsere finanziellen Reserven verbraucht, längst notwendige Investitionen konnten nicht vollumfänglich realisiert werden", stellt der 60-Jährige heraus.

Rund 80 Prozent der Belegschaft (20 Mitarbeiter) werden übernommen. Für etliche derer, die gehen müssen, hat Garcia bei anderen Firmen vermittelt. Erfolgreich, wie er sagt.

Dass sein Druckhaus, das im nächsten Jahr 30 Jahre alt wird, den Geburtstag wird feiern können, lässt Garcia lächeln. Seinen Kunden hat er gestern gesagt: "Mit dem Verbund erhält das Medienhaus zusätzlich Zugriff auf ein wesentlich erweitertes Druck- und Medien Portfolio. Wir sind im Verbund mit über 150 Mitarbeiter und über 70 Druckwerken gut aufgestellt."

(RP)
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