Leverkusen Integration mit "Mensch-ärgere-dich-nicht"

Leverkusen · Schüler des Berufskollegs Opladen haben "Spieleboxen" für sechs Einrichtungen zusammengestellt.

 Lennart, Milan, Betreuer Helal Popal, Lawa und Emnelia (v. links) spielen eine Version von "Mensch-ärgere-dich-nicht". Der Spaß verbindet.

Lennart, Milan, Betreuer Helal Popal, Lawa und Emnelia (v. links) spielen eine Version von "Mensch-ärgere-dich-nicht". Der Spaß verbindet.

Foto: Ralph Matzerath

Kulturen rund um die Welt mögen verschieden sein, doch eins haben sie alle gemeinsam: Menschen spielen gerne, und nicht nur als Kinder. Das Spiel als ideales Mittel, um Menschen durch Spaß und Spannung zu verbinden, das ist der Hintergrund einer Aktion, die Schüler des Berufskollegs Opladen nun umgesetzt haben. Sechs "internationale Spieleboxen" sind gestern an Kindertagesstätten in Leverkusen verschenkt worden. Die Übergabe fand in der Evangelischen Kita des Martin-Luther-Hauses in Küppersteg statt.

In diesen Boxen finden sich selbst hergestellte Kartenspiele, Spielfelder, Memory-Bilder und auch Kegel, um die Kugel rollen zu lassen. Eine Variante des deutschen "Mensch-ärgere-dich-nicht" findet sich darinnen ebenso wie eine afrikanische Version des beliebte Mühle-Spiels. Drei Monate lang haben die Jugendlichen das Konzept der Spieleboxen entwickelt. Für das Berufskolleg sind Aktionen für Integration nichts Ungewohntes, immerhin hatte Marcus Nick mit anderen Lehrern des Bereichs Politik und dem Team von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" bereits vor zwei Jahren einen Internationalen Begegnungstag mit rund 350 Schülern organisiert.

Nick hat dieses Projekt als Lehrer am Berufskolleg betreut. "Wir haben auf unserer Schule Jugendliche verschiedener Herkunft, zum Beispiel aus Afghanistan, Pakistan oder Mazedonien. Manche haben eine Flucht erlebt", berichtet der Lehrer für Deutsch, Politik und internationale Zusammenarbeit. Die Frage, wie Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen sich besser kennenlernen können, beschäftigt ihn und seine Schüler nicht zuletzt aus diesem Grund. Und diese Entwicklung beginnt natürlich schon im Kindergarten.

So entstand die Idee, "Integration gewissermaßen ,spielerisch' umzusetzen", erklärt Marcus Nick. Ein Grund, warum die Kita im Martin-Luther-Haus gewählt wurde, denn direkt nebenan werden in der Großtagespflegegruppe "Weltenbummler" auch geflüchtete Kinder betreut.

Die Idee mit dem Spieleboxen ist nicht ganz neu. "Wir machen das am Berufskolleg seit vier Jahren", sagt Marcus Nick. "Und zwar immer professioneller." Die Auswahl der Spiele ist in der Regel allein Sache der Schüler. Und die Boxen werden von der Zielgruppe gern genutzt. "Die Rückmeldungen aus den Kindergärten sind sehr positiv", versichert der Pädagoge. Gestern sei besonders das Kegelspiel gut angekommen.

Mehr Informationen über die Projekte des Berufskollegs Opladen erhalten Interessierte unter www.bk-opladen.de

(s-g)
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