Leverkusen Jazztage - das neue Konzept geht auf

Leverkusen · Den Auftakt zum Endspurt der 37. Leverkusener Jazztage machte am Freitag unter anderem der deutschsprachige Sänger Max Mutzke, Samstag spielte beim Acid Jazz Incognito. Veranstalter Fabian Stiens zieht vorab eine positive Bilanz.

 Max Mutzke, einst von Stefan Raab entdeckt, lockte am Freitagabend auch Gäste ins Forum, die sonst mit den Jazztagen eher weniger anfangen können. Die größere Bandbreite der musikalischen Genres zahlt sich so offenbar aus.

Max Mutzke, einst von Stefan Raab entdeckt, lockte am Freitagabend auch Gäste ins Forum, die sonst mit den Jazztagen eher weniger anfangen können. Die größere Bandbreite der musikalischen Genres zahlt sich so offenbar aus.

Foto: UWe Miserius

Nun sind auch die 37. Leverkusener Jazztage Geschichte: Zehn Musikabende, diesmal mit mehr Stilrichtungen als zuvor, sprachen viele Besucher an, die vorher noch nie bei den Jazztagen waren. Bei der keineswegs repräsentativen Umfrage bekannten einige Anwesende, dass sie zwar schon viel von den Leverkusener Jazztagen gehört hatten, aber selbst keine Bekenner dieser Musikrichtung seien. Sie nutzten aber die Ankündigungen der Konzerte von beispielsweise Gregor Meyle oder Max Mutzke, um selbst einmal zu erleben, was es denn mit diesem bekannten Festival auf sich hat.

 Jean-Paul Maunick ist Frontmann der britischen Band Incognito.

Jean-Paul Maunick ist Frontmann der britischen Band Incognito.

Foto: Miserius Uwe

Für Fabian Stiens, der erstmals in eigener Verantwortung - und finanziellem Risiko - die Jazztage durchführte, ging das Konzept auf: "Die Schlussabrechnung folgt zwar noch, aber es ist absehbar, dass wir wohl mit einem ausgeglichen Ergebnis abschließen werden." Insgesamt vier ausverkaufte Abende (zwei im Forum, zwei im Scala), dazu die anderen Konzerte durchweg gut bis sehr gut besucht - das zeigt, dass das breite musikalische Spektrum viele Leute anlockt.

So war auch das letzte Ereignis der 37. Jazztage-Auflage im Forum ausverkauft. Kein Wunder: Denn bereits 2012, 2013 und 2014 verwandelte die energiegeladene Band "Incognito" das Forum zur Live-Diskothek. Wer immer in diesem Gedränge ein wenig Beinfreiheit hatte, nutzte diese zum Tanzen. Jean-Paul "Bluey" Maunick, der Bandleader, wollte seine mit elf Musikern aus aller Herren Länder besetzte Truppe als seinen Beitrag zur Völkerverständigung verstehen. Die Musik verbindet, sie sorgt für gute Laune, für positive Gefühle, für eine willkommene Abwechslung zu den vielen negativen Nachrichten von einer immer nervöser werdenden Welt in dieser Zeit.

Was übrigens viele Musiker ansprachen und damit womöglich auf eine Besonderheit von Live-Konzerten hinwiesen. Dass man sich nämlich eine Auszeit aus dem Alltag wünscht, und sei es nur für einige Stunden. Positive Gedanken vermittelte Gregor Meyle, und auch Max Mutzke verbreitete gute Laune. Dabei wollte er selbst nicht glauben, dass nach seinen bisherigen Konzerten im Opladener Scala-Club (500 Zuhörer) er auch das Forum mit der dreifachen Anzahl füllen könnte.

Nach den Jazztagen ist vor den Jazztagen: Fabian Stiens plant bereits für die 38. Auflage, "Ich habe da schon einige Vorstellungen und einige Anfragen rausgeschickt", verrät er allerdings nur. "Aber für interessante Vorschläge bin ich immer noch offen."

So geht das Leben in den nächsten Tagen und Wochen erst einmal im Scala weiter: 25 Veranstaltungen finden alleine bis Weihnachten noch statt, vier davon sind bereits ausverkauft. Was ein weiterer Beleg dafür ist, dass das leibhaftige Erleben von künstlerischen Darbietungen abseits eines überbordenden Medienangebots durch Internet und Fernsehen nach wie vor gesucht wird.

(sg-)
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