Leverkusen Jeck op kölsche Tön

Leverkusen · Pit Hupperten ist in Leverkusen geboren und aufgewachsen. Seit April gehört er zur Kultband "Bläck Fööss". Sich selbst und seiner Heimat bleibt der Musiker treu.

 Der Leverkusener Pit Hupperten ist musikalisch vielseitig

Der Leverkusener Pit Hupperten ist musikalisch vielseitig

Foto: Uwe Miserius

Heimat - das ist für Pit Hupperten nicht nur sein Geburtsort Leverkusen. Das umfasst für ihn auch das gesamte Rheinland samt der rheinischen Sprache und speziell dem Kölner Dialekt.

Bis vor knapp einem Jahr war der 43-jährige Vollblut-Musiker als Gitarrist und Sänger unter anderem mit Herbert Grönemeyer, Tommy Engel, Sarah Connor und der Max-Mutzke-Band auf Tournee und hatte auch zahlreiche eigene Projekte. Dazu zählten unter anderem die Formation "Pit Hupperten & Die Allerwertesten", die "Drei vom Rhein" oder "Überkings". Seit April vergangenen Jahres ist er Mitglied der legendären "Bläck Fööss", die 2020 ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

Heimat sei "immer ein sehr geborgener Ort" für ihn gewesen, sagt Hupperten. Das Kölsche oder die rheinische Art habe schon früh in seinem Leben eine Rolle gespielt. Und das, obwohl er der einzige "wirkliche Leverkusener" der Familie ist: Der Vater kommt vom Niederrhein, die Mutter aus dem Emsland, der Bruder wurde in Krefeld geboren. "Deshalb war das mit der kölschen Sprache anfangs nicht so ganz leicht für mich", räumt Hupperten ein. Der vertraute Klang kam erst später, vor allem durch die Musik.

Kölner Dialekt ist bei Musikern schon lange wieder hoch im Kurs. Das haben die Bläck Fööss frühzeitig erkannt und kultiviert. "Wenn ich su an ming Heimat denke, un sin dr' Dom su vür mir stonn, möch ich direk op Heim an schwenke, ich möch ze Foß no Kölle jon", singt die Mundartgruppe in ihrem Titel "Heimweh nach Köln" nach Willi Ostermann. "Das Kölsche gehört für mich eindeutig zur Heimat", unterstreicht Hupperten. "Ich finde gut, dass ich jetzt bei den Fööss mitwirken und ein bisschen dazu beitragen kann, dass die Sprache erhalten bleibt." Den Begriff "Heimat" beschreibt er so: "Das ist da, wo man aufgewachsen ist. Der Ort, der immer Top-Ort im meinem Herzen sein wird. Er ist alles von den ersten Gedanken der Kindheit bis jetzt." Heimat sei ihm "immer ganz wichtig" gewesen. "Es war dort, wo meine Familie war und wohin ich nach einer Tour zurückkam."

Vor wenigen Monaten ist der Tonkünstler von Opladen nach Schildgen gezogen. Hupperten bezeichnet es als "schönes Dörfchen zwischen Köln und Leverkusen". Dort lebt sein Bruder mit seiner Familie, die Mutter wohnt bis heute in Steinbüchel. Nach den ersten Jahren in Schlebusch ist Pit Hupperten für einige Jahre mit den Eltern in das neu gebaute Haus nach Steinbüchel gezogen.

Vor etwa 17 Jahren zog es ihn nach Opladen. "Ich habe Opladen als Abiturient des Landrat-Lucas-Gymnasiums kennen- und lieben gelernt und wollte unbedingt da wohnen." Zu der Zeit waren nicht nur seine Band und der Probenraum dort. Sondern auch viele Freunde, die es überwiegend heute noch gibt. Köln als Wohnort fand er zwar damals schon toll. Genau wie die Titel von Kölner Gruppen wie Bläck Fööss, BAP oder Tommy Engel. Auf Parkprobleme und darauf, die Musikinstrumente durch Kölns Straßen schleppen zu müssen, verspürte er jedoch wenig Lust.

Obwohl sich sein Wohnort aktuell ein paar Kilometer verlagert hat, ist Hupperten mehr als jemals zuvor in der Domstadt. Mit früheren Bands sei er zwar gerne viel auf Reisen gewesen. Aber dass er inzwischen "Heimschläfer" sei, habe eindeutige Vorteile. "Ich bin sehr heimatverbunden und hatte nie den Drang, in eine andere Stadt außerhalb des Rheinlandes zu ziehen", gesteht er. Klar habe ihn als Musiker vieles gereizt. Vermutlich habe er den Schritt einfach nicht gewagt. "Im Rheinland und speziell in Köln konnte man immer gut Musik machen, hier gab es interessante Projekte", betont Hupperten. Und das wird voraussichtlich immer so bleiben. "Wenn es nach mir geht so lange wie möglich mit den Bläck Fööss."

Eine der künftig seltenen Gelegenheiten "Pit Hupperten & Die Allerwertesten" live zu erleben ist am 30. April im Scala. Mit den Bläck Fööss ist er dort am Dienstag, 4., und Mittwoch, 5. Dezember, jeweils um 20 Uhr zu Gast.

(gkf)
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