Leverkusen Jede zweite Leverkusenerin arbeitet

Leverkusen · Die Beschäftigungsquote zeigt: Deutlich weniger Frauen als Männer haben einen Job. Obwohl die Zahl weiblicher Beschäftigter stetig steigt, liegt Leverkusen im Städtevergleich noch im unteren Viertel.

 In Leverkusen waren zuletzt 50 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. (Symbolbild)

In Leverkusen waren zuletzt 50 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. (Symbolbild)

Foto: tmn

Wie steht's um den aktuellen Beschäftigungsstand bei in der Stadt? Bundesweit ist Trend, dass immer mehr Frauen berufstätig sind und deren Beschäftigungsquote sich in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten um 9,2 Prozent auf nunmehr 53,7 Prozent gesteigert hat.

In Leverkusen waren zuletzt 50 Prozent aller Frauen im erwerbsfähigen Alter in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Im Jahr 2000 hatte der Anteil noch bei 42,4 Prozent gelegen. Damit liegt Leverkusen deutschlandweit in puncto Frauenquote auf Platz 334 unter 402 in diesem Fall ausgewerteten Städten, Kreisen und Stadtstaaten.

Die Zahlen des Regionalatlas beschränken sich auf sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Sie sind also nicht gleichzusetzen mit den Erwerbstätigenquoten, die auch Selbständige, Beamte oder Minijobber umfassen, also all jene, die nicht der Versicherungs- und Beitragspflicht unterliegen. Wenn der Statistiker also von "Beschäftigten" spricht, meint er Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, die die Sozialversicherungskassen füllen. Die jüngsten verfügbaren Zahlen stammen von 2015.

Viele Mütter drängt es nach der Babypause verstärkt wieder in die Berufswelt - das schlägt sich in den Quoten nieder: Rund 50 Prozent erreichte die Beschäftigungsquote von Frauen bei uns in Leverkusen (Vorjahr: 49,2). Bundesweit lag sie bei 53,7 Prozent, wobei sie über alle Stadt- und Landkreise hinweg von 40,5 Prozent (Städte Gelsenkirchen und Heidelberg) bis 67,2 Prozent (Kreis Hildburghausen, Thüringen) variierte. Da machen sich die verschiedenen Rollenbilder also nach wie vor bemerkbar. Denn in der Regel sind im Osten beide Geschlechter berufstätig, im Westen hingegen ist in der Mehrzahl der Haushalte nach wie vor der Mann der Hauptverdiener.

Für die Männerseite weist die Statistik in Leverkusen eine Beschäftigungsquote von 63,1 Prozent aus, deutschlandweit erreichte sie rund 60,8 Prozent. Machen wir eine Bundesliga daraus, dann liegt Leverkusen bei den Männern, die sozialversicherungspflichtige Jobs haben, auf Platz 164 und bei den Frauen auf Platz 334. Wobei die tatsächliche Schaffendenquote vermutlich höher ist, denn Freiberufler fließen in die Zahlen des Regionalatlas, die Basis dieser Auswertung sind, wie erwähnt, nicht ein.

Erfasst werden vielmehr die prozentualen Anteile von sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männern an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe im erwerbsfähigen Alter (15 bis 65 Jahre). Vollzeitbeschäftige und Teilzeitbeschäftigte zählen gleichermaßen, ebenso Eltern in Elternzeit, deren Arbeitsverhältnis zum Erhebungszeitpunkt ruht.

Blickt man zurück, so hat sich in Leverkusen die Beschäftigtenquote der Frauen seit dem Jahr 2000 von damals 42,4 auf 50 Prozent gesteigert. Die Männerquote kletterte im selben Zeitraum von 60,5 auf mittlerweile 63,1 Prozent. Damit verringerte sich die Differenz der Frauen- und der Männerquote in diesen knapp anderthalb Jahrzehnten um fünf Prozentpunkte. Bundesweit schrumpfte der Abstand um 2,8 Prozent.

Immer mehr Frauen in Deutschland sind erwerbstätig. Klingt gut, hat aber, wenn man genauer hinschaut, einen Haken. Denn laut OECD-Studie tragen sie so wenig zum Haushaltseinkommen bei wie in keinem anderen europäischen OECD-Land. Da sämtliche Arbeitsverhältnisse gleichermaßen in die Erhebung einfließen, geht der Fakt unter, dass im Schnitt nur vier von zehn Frauen in Vollzeit arbeiten (Stand 2015). Fast jede Dritte ist 'atypisch beschäftigt', das heißt, sie arbeitet in Teilzeit mit 20 oder weniger Stunden, ist geringfügig oder befristet beschäftigt. Weitere sieben Prozent sind selbstständig tätig.

(RP)
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