Leverkusen Jobcenter berät Arbeitssuchende vor Ort

Leverkusen · Estera Heggenberger hat vor einigen Jahren im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Doch durch die Geburt der Kinder und um der Mutterrolle gerecht zu werden, entschloss sie sich, den Beruf zunächst an den Nagel zu hängen und Hausfrau zu werden. Doch die Kids sind älter und selbstständiger geworden und jetzt packt sie das Arbeitsfieber wieder.

 Petra Rauch (li. ) und Estera Heggenberger (re.) informieren bei der Weiterbildungsbörse des Jobcenters.

Petra Rauch (li. ) und Estera Heggenberger (re.) informieren bei der Weiterbildungsbörse des Jobcenters.

Foto: Miserius

Doch den perfekten Einstieg zu finden, ist für sie nicht so einfach. Denn einige Qualifikationen fehlen ihr. Deshalb besucht sie die Weiterbildungsbörse des Jobcenter Arbeit und Grundsicherung Leverkusen (AGL) im Foyer des Forums. Hier erhofft sie sich, bei den 26 Bildungs- und Beratungseinrichtungen Infos zu erhalten. Fündig wird sie beim Stand von TASys (kurz für: Training, Ausbildung, Systeme). Der neue Opladener Bildungsträger bietet seit vergangenem Jahr Weiterbildungen in den Bereichen IT, Medien, Coaching oder Soziales an aber eben auch in der kaufmännischen Welt, wie Petra Rauch vom Qualitätsmanagement bestätigt: "Unser Schulungsangebot reicht von Grundlagen der Buchhaltung oder Einkauf und Logistik über Intensivseminare, IT-Sicherheit bis hin zu Wirtschaftsrecht oder einem europäischen Wirtschaftsführerschein der Stufen A, B und C." Sie würden sich besonders darin unterscheiden, dass sie persönlich mit dem Arbeitssuchenden erarbeiten, was für ihn wohl sinnvoll erscheint. "Das fängt bei den Basics an", erzählt Petra Rauch und ergänzt: "Wenn jemand schon lange nicht mehr gearbeitet hat, dann schauen wir erst mal, wo seine Stärken liegen und wie er Ressourcen nutzen kann." Die Bewerbungsunterlagen werden optimiert, auf Bewerbungsgespräche vorbereitet und Selbstsicherheit entwickelt.

Mit einem Bildungsgutschein des Jobcenters werden die Maßnahmen unter anderem finanziert. Estera Heggenberger würde mit einem Aktivierungsgutschein ebenfalls ins Muster passen. Sie hat beste Aussichten, auf ein Weiterbildungsangebot. Anders sieht das bei Sabrina Lewandowski aus. Nach einer Reha-Maßnahme würde sie gerne Umschulen. Viele Jahre hat sie im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Jetzt dachte sie an eine Umschulung zur Ergotherapeutin. Doch dieses Berufsangebot ist bei den Einrichtungen vor Ort nicht mit dabei, wie ein Mitarbeiter des Jobcenters ihr bestätigt: "Da werden sie heute leider nicht fündig." Der Beruf würde nicht klassisch gefördert werden. Im sozialen Bereich wären hier laut Stefan Heinen vom Institut für Berufliche Bildung (IBB) diverse Anpassungsqualifzierungen im medizinisch-pflegerischen Bereich möglich, um auf die bereits vorhandene qualifizierte Berufsausbildung aufbauen zu können.

Renate Helff, Geschäftsführerin der AGL: "Jedes Jahr bieten wir diese Weiterbildungsmesse an, und gemeinsam mit unseren Bildungsträgern können wir sehr umfassend Rede und Antwort zu Berufsfragen stehen, die Arbeitssuchenden immer wieder stellen."

(hawk)
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